Sebastian Vettel: Vertrauen in seinen Ferrari dahin?
Sebastian Vettel
Neue Klatsche für Ferrari: Alles Talent von Charles Leclerc reichte nicht aus, um weiter nach vorne zu rücken als auf Startplatz 8. Zu Sebastian Vettel sagt GP-Sieger Johnny Herbert: «Er scheint sich wie in der vergangenen Woche mit dem Wagen weniger wohl zu fühlen als Leclerd, für mich erklärt das den Rückstand. Abgesehen davon, dass an seinem Auto ständig etwas kaputtgeht.»
Schon im ersten Quali-Teil ahnten Ferrari-Fans Böses: Leclerc nur auf Rang 10, Vettel Vierzehnter. Im zweiten Quali-Segment rückte der zweifache GP-Sieger Leclerc um zwei Ränge vor, Vettel aber schied aus. Zwei Zehntel schneller, und er hätte es geschafft. Aber, wie Sebastian jeweils selber zu sagen pflegt: «Mit Hätte, Wenn und Aber gewinnt man im Rennsport nichts.»
Auf weichen Pirelli in Quali 3 dann erneut ein achter Platz von Leclerc, mehr war nicht drin. Sportchef Laurent Mekies: «Das war eine schwache Darbietung. Unter vergleichbaren Bedingungen sind wir gemessen an der Leistung vor einer Woche im Rückwärtsgang. Wir haben es vor allem nicht geschafft, aus den weichen Pirelli das Beste zu holen.»
Ferrari experimentiert weiter mit eher flach gestellten Flügeln, um die durch weniger Motorleistung verlorene Top-Speed zu verbessern. Aber das führt zu Verlusten in den Kurven und zu Schwierigkeiten mit dem Reifen-Management. Leclerc und Vettel fahren sich die Seele aus dem Leib, um die Schwächen des Autos zu kaschieren.
Mekies spricht sich Mut zu: «Wir fahren mir weicheren Reifen, das eröffnet mehr strategische Möglichkeiten und damit Chancen.»
Johnny Herbert denkt: Die Kunde hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Denn der Engländer sagt: «In Silverstone dreht sich alles um Vertrauen ins Auto, dann kommt ein Fahrer automatisch in einen schönen Rhythmus. Wir wissen, welch tolle Rennen Sebastian Vettel hier gezeigt hat. Aber ich frage mich, ob dieses Auto ihm erlaubt, das notwendige Vertrauen aufzubauen.»
Qualifying, Silverstone 2
1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:25,154 min
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,063 sec
3. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +0,982
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,022
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1,143
6. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1,274
7. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,380
8. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,460
9. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1,515
10. Lando Norris (GB), McLaren, +1,624
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,924
12. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,929
13. Romain Grosjean (F), Haas, +2,100
14. Esteban Ocon* (F), Renault, +1,857
15. George Russell (GB), Williams, +2,301
16. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +2,728
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +3,082
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3,276
19. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +3,279
20. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +3,339
*Strafversetzung um 3 Positionen wegen Behinderung von George Russell
Formel-1-WM nach 4 Läufen
Fahrer
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 88 Punkte
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 58
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 52
4. Lando Norris (GB), McLaren, 36
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 33
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, 26
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, 22
8. Lance Stroll (CDN), Racing Point, 20
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, 20
10. Carlos Sainz (E), McLaren, 15
11. Esteban Ocon (F), Renault, 12
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 12
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 10
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, 2
15. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri, 1
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 0
18. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, 0
19. George Russell (GB), Williams, 0
20. Romain Grosjean (F), Haas, 0
Marken
1. Mercedes 146 Punkte
2. Red Bull Racing 78
3. McLaren 51
4. Ferrari 43
5. Renault 32
6. Racing Point 27 (42)*
7. AlphaTauri 13
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0
* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung