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Sebastian Vettel bei Aston Martin: Noch sinnvoll?

Von Mathias Brunner
​GP-Sieger Ralf Schumacher spricht über die traurige Darbietung von Aston Martin: Vier Rennen, keine Punkte für Sebastian Vettel. Ralf: «Irgendwann wird sich die Frage stellen müssen, ob das noch sinnvoll ist.»

Nach vier WM-Läufen 2021 steht Sebastian Vettel ohne Punkte da. Nur George Russell, Mick Schumacher, Nicholas Latifi und Nikita Mazepin liegen in der Meisterschaft hinter dem 53fachen GP-Sieger aus Heppenheim. Der erste Teil der GP-Saison ist komplett verbockt worden. Zum Vergleich: Aston Martin-Stallgefährte Lance Stroll wurde in Bahrain Zehnter und in Imola Achter, damit liegt der Kanadier auf dem elften WM-Zwischenrang, Vettel ist 16.

Auch Ralf Schumacher beobachtet die Saison von Sebastian Vettel mit einer Mischung aus Verblüffung und Unverständnis. Der sechsfache GP-Sieger Schumacher sagt als heutiger Formel-1-Experte der deutschen Sky: «Grundsätzlich positiv ist, dass uns Sebastian Vettel überhaupt in der Formel 1 erhalten geblieben ist. Was Vettel in Monaco angeht – du kannst eben gerade auf diesem Kurs als Fahrer einen Unterschied ausmachen. Allerdings ist das ein schmaler Grat, denn in einem weniger optimalen Auto musst du auch mehr riskieren.»

«Lance Stroll ist im Fahrzeug länger zuhause, das ist für Vettel ein Nachteil, besonders in Monaco, wo du dich im Auto extrem wohlfühlen musst, um dich komplett entfalten zu können. Aber vielleicht packen die ja an ein nicht so effizientes Auto alles dran, was geht, und vielleicht kommt durch Patzer der Gegner etwas Hilfe hinzu.»

«Sebastian Vettels Aufgabe in den kommenden Rennen wird sein, seinen Teamkollegen zu dominieren. Das muss er als vierfacher Weltmeister. Wenn er da nicht klar besser ist und das Team nicht nach vorne bringt, dann muss man sich schon irgendwann mal die Frage stellen, ob das alles noch sinnvoll ist. Aber so weit sind wir noch nicht. Wir sollten ihm noch zwei, drei Rennen geben, aber dann sollte das Thema Angewöhnungsphase bei Aston Martin langsam mal durch sein.»

«Ich weiss, dass man sich als Formel-1-Fahrer in jedem Training und nach jedem Rennen hinterfragt, wenn man als hinter seinem Stallgefährten geblieben ist. Du stellst dir immer Fragen wie: ‘Wie kann es sein, dass der schneller ist? Wieso kann der zehn Meter später bremsen?’ Das nagt an Sebastian Vettel, und das merken wir auch bei gewissen Aussagen in Interviews.»

«Natürlich belastet das einen, aber du hoffst als Pilot natürlich auch immer, dass beim nächsten Mal alles besser laufen wird und schöpfst frischen Mut. Oder dass eine Verbesserung am Wagen kommt, welche deinem Fahrgefühl eher entspricht. Da ist auch das Team gefragt, finde ich, die Vettel unterstützen müssen, wo es nur geht. Wenn dann bei aller Hoffnung und vielleicht trotz Einführung neuer Teile der andere Fahrer wieder schneller ist, dann geht dieser frische Mut flugs wieder verloren. Aber ich glaube noch immer daran, dass Sebastian Vettel die Kurve kriegen wird.»

Spanien-GP, Barcelona

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:33:07,683 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +15,841 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +26,610
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,616
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:03,671 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:13,768
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:14,670
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Elektrik

WM-Stand nach 4 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 94 Punkte
2. Verstappen 80
3. Bottas 47
4. Norris 41
5. Leclerc 40
6. Pérez 32
7. Ricciardo 24
8. Sainz 20
9. Ocon 10
10. Gasly 8
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Konstrukteure
1. Mercedes 141
2. Red Bull Racing 112
3. McLaren 65
4. Ferrari 60
5. Alpine 15
6. AlphaTauri 10
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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