MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Lewis Hamilton: Erlösung nach jahrelanger Kritik

Von Mathias Brunner
Formel-1-Champion Lewis Hamilton sagt seit Jahren: «Wir brauchen andere Reifen, Walzen, mit denen wir nach Herzenslust attackieren können.» Pirelli-Rennchef Mario Isola sagt: Die Erlösung naht.

Es ist wie eine alte Schallplatte mit einem Sprung: Die Nadel springt immer wieder zu jener Stelle zurück, an welcher sich Formel-1-Champion Lewis Hamilton über die Pirelli-Reifen beklagt. Der Engländer moniert seit Jahren, dass sich die Fahrer viel zu sehr mit Reifen-Management befassen müssen, statt volle Kanne fahren zu können.

Auf die Frage von SPEEDWEEK.com, was ein Racer wie Hamilton von einem Reifen haben möchte, sagte der siebenfache Weltmeister: «Wir Fahrer beklagen uns ständig darüber, dass diese Reifen überhitzen. Wir können nicht konstant attackieren, und aus meiner Sicht ist das Grundlage für besseren Sport.»

«An einem grundlegenden Problem ist Pirelli schuldlos. Diese Autos werden immer schwerer. Als wir damals in der Formel 1 mehrere Reifenhersteller hatten, waren die Rennwagen erheblich leichter. Aber die Firmen haben sich gegenseitig angestachelt. Heute fehlt dieser Anreiz, weil wir einen Alleinausrüster haben. Druck machen doch heute nur wir Fahrer.»

«Wir versuchten immer, konstruktiv zu bleiben, denn wir wollen Pirelli nicht verärgern. Wir setzen uns laufend mit den Mailändern zusammen. Die Fahrervereinigung GPDA versucht, ihren Beitrag zu leisten. Das ist auch der Grund, wieso ich damals zu einer Sitzung der FIA nach Paris gereist bin. Ich wollte klarmachen: ‚Bitte schliesst die Fahrer in diese Prozesse mit ein. Wir wollen nicht gegen euch arbeiten, aber wir sind Teil dieses Sports, und wir wollen helfen.’»

«Wir wollen Reifen, die nicht sofort überhitzen, sondern mit welchen wir nach Herzenslust angreifen können. Heute müssen wir mit den Walzen so sorgfältig umgehen, dass wir gewisse Angriffe rundenlang vorbereiten.»

Nun ist für Hamilton & Co. Erlösung in Sicht, wie Pirelli-Rennchef Mario Isola in Baku bestätigt: «Grundsätzlich haben wir uns damals an die Vorgaben gehalten, und die hiessen – baut bitteschön Reifen, die in einem bestimmten Rahmen abbauen; dies vor dem Hintergrund, die Rennverläufe weniger berechenbar zu gestalten. Und genau das haben wir getan.»

Der Mailänder sagt weiter: «Aber wenn wir 2022 mit der neuen Rennwagengeneration auch die neuen Niederquerschnittreifen einführen, dann haben wir dabei eine andere Vorgabe – Reifen, die weniger zum Überhitzen neigen, Reifen, die weniger abbauen sollen. Und genau daran arbeiten wir derzeit. Die Erkenntnisse aus den Testfahrten mit den 2022er Mischungen deuten darauf hin, dass wir dieses Ziel erreichen werden.»

Abschlusstraining Baku

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:41,218
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:41,450
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:41,563
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:41,565
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:41,576
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:41,747 *
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:41,917
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:42,211
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:42,327
10. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:42,659
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:42,224
12. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:42,273
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:42,558
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:42,587
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:42,758
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:43,128
17. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:44,158
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:44,238
19. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, ohne Zeit (Unfall)
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, ohne Zeit (Unfall)
* Nach der Qualifikation wegen eines Vergehens unter roter Flagge bestraft: Drei Ränge zurück. Norris wird am Sonntag von Startplatz 9 losfahren

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