Max Verstappen: Vom Schwänzer zum Musterknaben
Max Verstappen
Für die meisten Formel-1-Piloten gehört es fest zum Ablauf eines Grand-Prix-Wochenendes: die Pistenbesichtigung. Aber ist dieser Pflichttermin nicht etwas altmodisch in Zeiten hochgestochener Simulation? Ist der «track walk» noch relevant?
WM-Leader Max Verstappen liess in Baku wissen: «Ich habe seit 2017 keine Pistenbesichtigung mehr gemacht! Es kann mich keiner dazu zwingen, und ich bleibe dafür lieber noch ein paar Minuten im Bett.»
Der zwölffache GP-Sieger ist nicht der Ansicht, dass ihm dabei etwas entgeht: «Wenn ich etwas über eine Strecke wissen möchte, dann fahre ich auf einer Installationsrunde etwas langsamer und sehe mir das aus der Cockpit-Perspektive an. Das reicht.»
Auch Weltmeister Lewis Hamilton ist ein bekennender Pistenrundgang-Muffel. Im Rahmen des Monaco-GP sagte der siebenfache Weltmeister: «Ich habe früher Pistenspaziergänge gemacht, aber ich habe herausgefunden – das ist eine sinnlose Übung. Denn wenn du im Rennauto mit hohem Tempo ankommst, sieht ohnehin alles ganz anders aus. Ich fand, das ist nur verlorene Zeit und Energie.»
Hamilton verriet auch, angesprochen auf Visualisierungs-Übungen von Sebastian Vettel. «Für mich ist das ist alles Blödsinn. Ich will solche Übungen nicht generell schlechtreden; wenn das für einen Piloten etwas bringt, dann prima. Aber ich habe das auch versucht und fand – für mich ist das nichts.»
Max Verstappen bestätigt: «Es ist halt so, dass jeder Fahrer einen anderen Ansatz hat. Ich habe einfach gemerkt, dass es mir reicht, wenn ich mit dem Formel-1-Auto um den Kurs fahren, um mir alle Einzelheiten einzuprägen.»
Aber hier in Zandvoort ist Verstappen die Strecke abmarschiert. Dabei ist er der einzige aktuelle Formel-1-Fahrer, der sich schon im GP-Renner befahren hatte, anlässlich der Pisteneröffnung im März 2020. Was ist denn nun los?
Verstappen erklärt dazu: «Die Ingenieure sagten mir, dass sie nun auf einen Track walk gehen, und ich meinte spontan: ‘Na gut, dann gehe ich mit'. Hilfreich war das nicht, ich kenne die Bahn ja. Ich sehe meine Formel-1-Runden von 2020 auch nicht als Vorteil, die meisten meiner Rivalen kennen die Strecke von früher. Aber wir fahren nun mit ganz anderen Autos. Daher fangen letztlich alle bei null an.»
Belgien-GP
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1 Runde
02. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1,995 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,601
04. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,496
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +7,479
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +10,177
07. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +11,579
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +12,608
09. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +15,484
10. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +16,166
11. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +20,590
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +22,414
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +24,163
14. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +27,109
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +28,329
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +29,507
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +31,993
18. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +36,054
19. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +38,205
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +44,108
WM-Stand nach 12 von 23 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 202.5 Punkte
2. Verstappen 199.5
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Sainz 83.5
7. Leclerc 82
8. Ricciardo 56
9. Gasly 54
10. Ocon 42
11. Alonso 38
12. Vettel 35
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Russell 13
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 311
2. Red Bull Racing 304
3. McLaren 169
4. Ferrari 166
5. Alpine 80
6. AlphaTauri 72
7. Aston Martin 53
8. Williams 20
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0