Carlos Sainz: Einschätzung von Verstappen–Hamilton
Carlos Sainz am Zapfhahn
Einmal tief durchatmen für Ferrari-Fahrer Carlos Sainz, nach den drei aufeinanderfolgenden WM-Läufen von Belgien, den Niederlanden und von Italien. Sainz hat in allen drei Rennen gepunktet, als Zehnter in Spa-Francorchamps, als Siebter in Zandvoort und als Sechster in Monza.
Lokaltermin für den Madrilenen in der Casa Encendida seiner Heimatstadt, einem beliebten Kulturzentrum. Der derzeitige WM-Siebte tritt auf für seinen Sponsor Estrella Galicia 0,0 (alkoholfreies Bier). Zwischenbilanz von Carlos Sainz: «Ich bin schnell und fühle mich im Team wohl, aber es gab einige Fehler aus mangelnder Erfahrung. Es dauert Jahre, bis man ein Formel-1-Auto durch und durch lernen kann. Und da es so gut wie keine Testfahrten mehr gibt, finden die Fehler in aller Öffentlichkeit am GP-Wochenende statt. Aber das gehört eben zum Lernprozess dazu.»
Auf die Frage an den gegenwärtigen WM-Siebten, was für ihn das bisherige Highlight der Saison 2021 sei, meint Sainz: «Das ist nicht einfach zu beantworten, weil es einige schöne Momente gab. Rang 2 in Monte Carlo wäre offensichtlich, aber ich konnte den Podestplatz gar nicht richtig geniessen, weil ich immer noch verärgert war, da ich am Vortag die Pole-Position verpasst hatte. Ich würde mir gerne vorstellen – das Highlight der Saison kommt erst noch!»
«Durchaus möglich, dass ich mit Verdienst und dank einer Überraschung erneut auf dem Podest auftauchen werde. Was die Strecken angeht, so erkenne ich keine klare Chance. In Austin und Mexiko war ich immer gut unterwegs. Aber wir müssen auch daran denken, dass sich Ferrari längst auf 2022 konzentriert.»
Logisch, dass die Rede auch aufs Titelduell zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen kommt. Carlos sagt dazu: «Wir erleben eine schöne und unterhaltsame Saison voller Leidenschaft, und ich kann mir gut vorstellen, dass die Entscheidung erst beim WM-Finale fallen wird.»
Ein spanischer Kollege will wissen, ob es Sainz nach dem Sieg seines früheren McLaren-Rennstalls in Monza nicht bereue, dass er die Engländer verlassen habe. Carlos antwortet: «Eine solche Frage wäre mir nach dem zweiten Platz in Monaco nicht gestellt worden. Nein, ich vermisse McLaren nicht und geniesse meine Zeit mit Ferrari. Mit dem Engagement bei den Italienern ist ein Traum in Erfüllung gegangen, und die Zeit wird zeigen, ob es richtig war, bei Ferrari zu unterschreiben.»
«Es gibt Vieles, was Ferrari einzigartig macht. Ich meine, bei welchem anderen Rennstall könnte ich meine Familie in einem Formel-1-Dreisitzer um den Testkurs pfeffern oder mit einem der vielen klassischen Ferrari in Fiorano fahren?» Das Ziel des 27-Jährigen ist klar: «Ich will mit Ferrari Weltmeister werden.»
Grand Prix von Italien
01. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes
02. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari
14. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari
15. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Motorschaden)
Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12 (Unfall)
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda (Unfall)
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Aufhängungsdefekt)
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda (Bremsdefekt)
WM-Stand nach 14 von 21 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 226,5 Punkte
2. Hamilton 221,5
3. Bottas 141
4. Norris 132
5. Pérez 118
6. Leclerc 104
7. Sainz 97,5
8. Ricciardo 83
9. Gasly 66
10. Alonso 50
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 15
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 362,5
2. Red Bull Racing 344,5
3. McLaren 215
5. Ferrari 201.5
5. Alpine 95
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 22
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0