Damon Hill verspottet Valtteri Bottas: «Ein Geschenk»
Der Finne Valtteri Bottas erhielt in Sotschi einen frischen Motor, obschon der Mercedes-Fahrer eigentlich keinen brauchte, denn in seinen Wagen war schon in Monza eine frische Antriebseinheit eingebaut worden. In Italien preschte Bottas dann mit einer ganz starken Leistung auf Platz 3.
Die Denke bei Mercedes-Benz vor dem Russland-GP: Wenn Bottas mit frischem Motor einige Ränge vor Max Verstappen – ebenfalls wegen Einbaus eines neuen Triebwerks strafversetzt – losfährt, dann könnte der Niederländer hinter Bottas hängenbleiben und im Idealfall gar nicht punkten.
Im Rennen dann entledigte sich der unaufhaltsame Verstappen des Finnen nach wenigen Runden, so als würde Valtteri ein Formel-2-Auto fahren. Darüber wundert sich auch Damon Hill. Der 61-jährige Formel-1-Weltmeister in seiner Analyse für die englische Sky: «Ich habe da keine echte Gegenwehr erkennen können, im Grunde hat er ihn beinahe vorbeigewunken.»
Der 22-fache GP-Sieger Hill weiter: «Jeder hatte doch vor dem Grand Prix erwartet, dass sich Bottas sehr breit machen würde, wenn Verstappen hinter ihm auftaucht. Aber da kam nichts. Ich weiss nicht, was da passiert ist. Vielleicht wollte er keine Schwierigkeiten. Jedenfalls hat das für mich nicht wie Rennsport ausgesehen, das war ja fast ein Geschenk.»
Nach dem Rennen (Hamilton-Sieg vor Verstappen, Bottas Fünfter) erhielt Valtteri Rückendeckung vom leitenden Mercedes-Ingenieure Andrew Shovlin: «Am Sonntag war es kühler. Dadurch hatten es die Vorderreifen noch schwerer, das erklärt das Untersteuern bei Bottas. Wenn du es im engen letzten Teil der Strecke nicht schaffst, einem Gegner näher zu kommen, dann wirst du im schnellen ersten Sektor der Strecke keine Möglichkeit zum Angriff erhalten.»
Und auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff nahm Bottas in Schutz: «Valtteri hat in Monza gezeigt, wozu er fähig ist. Aber dazu müssen wir ihm auch das entsprechende Auto hinstellen. Auch Lewis kämpfte zu Beginn des Rennens mit Untersteuern. Wir müssen uns genauer ansehen, wieso wir uns im Verkehr so schwertun, und bei freier Fahrt einen viel schärferen Rhythmus anschlagen können.»
Russland-GP, Sotschi
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:29,48,467 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,445 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:00,062 min
04. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:04,457
05. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +1:08,706
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:20,718
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:24,371
08. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:24,821
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:28,279
10. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:32,263
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
13. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
15. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Dreher)
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari (Hydraulik)
WM-Stand nach 15 von 22 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 246,5 Punkte
2. Verstappen 244,5
3. Bottas 151
4. Norris 139
5. Pérez 120
6. Sainz 112,5
7. Leclerc 104
8. Ricciardo 95
9. Gasly 66
10. Alonso 58
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 397,5
2. Red Bull Racing 364,5
3. McLaren 234
4. Ferrari 216.5
5. Alpine 103
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0