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Charles Leclerc, Ferrari: «Ja, ich will nach Le Mans»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Ferrari-Star Charles Leclerc hat in diesem Jahr die Traditions-GP von Monaco und Monza gewonnen. Aber ihn reizt ein weiterer Klassiker, abseits der GP-Rennstrecken – das 24 Stunden-Rennen von Le Mans.

Charles Leclerc hat mit Ferrari zum zweiten Mal den Grossen Preis von Italien gewonnen: 2019 und nun 2024. Der Monegasse hat in diesem Jahr auch jene beiden Rennen gewinnen können, die ihm die liebsten sind – das Heimrennen in Monte Carlo und der Grand Prix im Highspeed-Tempel, wo Ferrari zur Religion wird.

Klar liebäugelt der 26-Jährige noch mit weiteren Siegen auf klassischen Rennstrecke, und eine davon ist keine Formel-1-Bahn. «Ja, ich will nach Le Mans», hat er nach dem Monza-Triumph bestätigt. «Das will ich mir nicht entgehen lassen. Ich weiss einfach noch nicht, wann ich das schaffe.»

Die Grundlage für Leclerc wäre prima: Immerhin setzte Ferrari nicht nur Formel-1-Autos sein, sondern tritt auch in Le Mans an. Aber das Timing stimmt nicht: 2025 etwa findet der Langstreckenklassiker in Frankreich am gleichen Wochenende Mitte Juni statt wie der Grosse Preis von Kanada in Montreal.

Früher waren die Rennfahrer echte Allrounder, heute sind sie Spezialisten. Piloten wie Dan Gurney oder Jim Clark bewegten so gut wie alles, was vier Räder hatte: Sportwagen, Tourenwagen, CanAm, Formel 1, IndyCar, Formel 2, NASCAR, TransAm. Piloten wie Jo Siffert oder Mario Andretti kamen nicht selten auf 40 Rennen pro Jahr.

Fernando Alonso kam unter den modernen Piloten der begehrten «Triple Crown» am nächsten – also den Siegen bei den drei grössten Autorennen der Welt: beim Monaco-GP, bei den 500 Meilen von Indianapolis und bei den 24 Stunden von Le Mans.

Alonso triumphierte im Fürstentum 2006 mit Renault und 2007 mit McLaren-Mercedes. 2017 liess er den Rennklassiker am Mittelmeer sausen, um mit einem von Michael Andretti eingesetzten Dallara-Honda am Indy 500 teilzunehmen.

Ein Motorschaden kurz vor Schluss verhindert ein Top-Ergebnis. Als 36-Jähriger wurde Alonso zum Neuling des Jahres gewählt.

2019 dann die grosse Katerstimmung: Mit einem von McLaren ungenügend vorbereiteten Wagen verpasste der Asturier die Quali, 2020 landete er nur auf Rang 21.

Besser lief es in Le Mans: 2018 und 2019 gewann Fernando für Toyota mit Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima in der Sarthe und wurde Langstrecken-Weltmeister.

Wie sieht es eigentlich mit anderen Allroundern aus? Wer von ihnen hat bei den grossen drei Rennen in der Vergangenheit brilliert?

Der Engländer Graham Hill holte in Monaco fünf Siege – 1963, 1964 und 1965 (jeweils mit BRM), dann 1968 und 1969 mit Lotus. Der Vater von Damon Hill wurde «Mr. Monaco» genannt. 1966 triumphierte der Engländer beim Indy 500, seinem ersten Rennen dort wohlgemerkt, 1972 siegte Hill zusammen mit Henri Pescarolo in Le Mans für Matra.

Siege in Le Mans, Monaco und Indy: Das hat nur Graham Hill geschafft. Bei den anderen Kombinationen sieht es folgendermassen aus (und aus den folgenden Listen klammern wir Graham Hill aus).

Siege in Le Mans und in Monaco
Maurice Trintignant (Le Mans 1954, Monaco 1955 und 1958)
Bruce McLaren (Monaco 1962, Le Mans 1966)
Jochen Rindt (Le Mans 1965 und Monaco 1970)
Fernando Alonso (Monaco 2006 und 2007, Le Mans 2018)

Siege in Le Mans und in Indy
A.J. Foyt (Indy 1961, 1964, 1967 und 1977, Le Mans 1967)

Siege in Monaco und Indy
Juan Pablo Montoya (Monaco 2003, Indy 2000 und 2015)

Wir haben aber noch ein paar andere interessante Allrounder gefunden.

GP-Sieger, dazu Gewinner in Le Mans und Indianapolis
Graham Hill

Sieger in der Formel 1 und beim Indy 500
Juan Pablo Montoya
Jacques Villeneuve
Emerson Fittipaldi
Mario Andretti
Jim Clark

Sieger in der Formel 1 und in Le Mans (Monaco-GP-Sieger oben)
Fernando Alonso
Michele Alboreto
Johnny Herbert
Jochen Mass
Jacky Ickx
Didier Pironi
Pedro Rodríguez
Dan Gurney
Ludovico Scarfiotti
Lorenzo Bandini
Phil Hill
Mike Hawthorn
Froilán González

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