Dr. Marko: «Das sind Ermüdungserscheinungen»
Dr. Helmut Marko: «Die beiden Starts waren äusserst schwach»
Das ganze Formel-1-Feld beneidet Red Bull Racing: «Die Red Bull Racing-Piloten haben ein leichtes Leben», seufzte etwa Fernando Alonso und auch sein Teamchef Stefano Domenicali gab unumwunden zu: «Die sind einfach zu stark für uns.» Davon lässt sich die Weltmeister-Truppe jedoch nicht beirren – auch bei einem perfekten Resultat betreibt das Team aus Milton Keynes eine akribische Fehleranalyse. Und das nicht nur intern – Red Bulls Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko räumte nach Platz 1 von Sebastian Vettel und Rang 2 von Pole-Setter Mark Webber zwar ein, dass man weitgehend «eine sensationelle Vorstellung» gegeben habe.
Doch der 70-jährige Grazer findet auch Grund zur Kritik: «Die beiden Starts waren äusserst schwach. Was genau los war, müssen wir noch untersuchen, das hat vor allem mit dem Kupplungsspiel und der Reaktionszeit zu tun. Generell waren die Starts nicht die besten. Daran müssen wir deutlich härter arbeiten.» Ausserdem steht die Standfestigkeit auf der To-Do-Liste von Red Bull Racing. Marko fügt an: «Wir hatten schon länger keinen Doppelsieg, weil hauptsächlich bei Mark Webber technische Defekte aufgetreten sind. Auch daran müssen wir arbeiten, dass das Material leichte Ermüdungserscheinungen zeigt.»
Marko räumt ein, dass Sieger Sebastian Vettel Glück hatte, dass die leichte Startberührung von Sieger Vettel und Lewis Hamilton für den dreifachen Weltmeister keine schlimmeren Folgen hatte: «Da ist immer Glück im Spiel, das hat man ja bei Hamilton gesehen. Sein Rennen war vorbei. Auch an Sebastians Wagen hat das Spuren hinterlassen – am Frontflügel und ein paar andere Kleinigkeiten. Das hat aber Gott sei Dank die Performance nicht wirklich beeinträchtigt. Schuld waren auch da die schlechten Starts.»
Auch auf die Strategie wirkte sich das aus. Marko erläutert: «Wenn wir nichts gemacht hätten, wären wir wohl auf den Positionen 2 und 3 ins Ziel gekommen. Mark hat auch seine Reifen schneller ruiniert. Weil Sebastian seine Reifen geschont hat, haben wir uns entschlossen, bei ihm eine Zwei-Stopp-Strategie zu verfolgen. Das ist eine Stärke. Umgekehrt hat es bei Mark einfach zu lange gedauert, bis er an Romain Grosjean vorbeigekommen ist.»