Frankreich-GP: Rückkehr nach Magny-Cours 2015?
Formel-1-Traditionalisten beobachten die Entwicklung seit Jahren mit Sorge: Die Formel 1 zieht wie ein leichtes Mädchen dorthin, wo das Geld lockt, aber die Erfahrung kann für beide Seite mit Ernüchterung enden – wie in Indien oder Südkorea oder in der Türkei, wo 200 Dollar teure Rennanlagen nun dem Zerfall preisgegeben sind.
Unlängst hat Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone verkündet, dass wir vielleicht einen Strassen-GP von Baku (Aserbaidschan) haben werden (vielleicht schon 2015, realistischer 2016), und das stösst vielen Fans sauer auf. Sie fragen völlig zu Recht: Entschuldigung, aber wir haben keinen Frankreich-GP mehr, jedes Jahr hören wir, wie sich die deutschen GP-Organisatoren finanziell strecken müssen, um ihr Rennen zu behalten und da reisen wir ans Kaspische Meer? Was soll das?
Es gibt jedoch einen Funken Hoffnung: 2014 kehren wir ins satte Grün der Steiermark zurück, Red Bull hat den Teppich ausgelegt zum Comeback des Österreich-GP. Und nun machen sich nicht nur Franzosen Hoffnung, dass wir erstmals seit 2008 wieder einen WM-Lauf auf dem «Circuit de Nevers» in Magny-Cours haben könnten.
Gegenüber den Kollegen von «Racer» sagt Bernie Ecclestone nämlich: «Wir haben gemeinsam mit den Franzosen einen Vertrag auf dem Tisch. Wir fordern allerdings gewisse finanzielle Garantien, denn es soll eine langfristige Rückkehr sein. Eigentlich war die Rückkehr schon für 2014 geplant.»
Seit 2008 ist viel passiert. Immer wieder war von einem neuen Projekt im Grossraum Paris die Rede (aufgrund von Umweltschutz-Bestimmungen nicht umzusetzen), dann von der Rückkehr nach Südfrankreich (Bernie Ecclestone besitzt die Le-Castellet-Strecke, doch gibt es dort viele Fragezeichen, was die Infrastruktur betrifft). Der Frankreich-GP ist der Älteste der Welt, schon 1906 fand der erste statt (in Le Mans).
Ecclestone ist inzwischen klar geworden, dass es in Sachen Frankreich für Magny-Cours keine echte Alternative gibt. Der Engländer hat wiederholt über die rückständige Infrastruktur der Anlage geschimpft. Es ist davon auszugehen, dass der Vertrag zur Rückkehr ins Département Nièvre entsprechende Umbauarbeiten auf der zentralfranzösischen Strecke bedingen würde.