Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Vettel: Chance auf die Malaysia-Pole verschenkt?

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel: Nicht alles lief nach Plan

Sebastian Vettel: Nicht alles lief nach Plan

Zwei Wimpernschläge nur fehlten Sebastian Vettel zur Malaysia-Pole – ganze 55 Tausendstelsekunden war Lewis Hamilton am Ende schneller. Hat Vettel die Pole verschenkt?

Für den früheren Formel-1-Experten Martin Brundle steht fest: «Sebastian Vettel hat sich zum Schluss des Malaysia-Trainings selber um eine gute Chance auf die Pole gebracht. Er wollte sich in der Nähe von Rosberg in die beste Position für eine verkehrsfreie Runde manövrieren, einmal überholte er dabei Rosberg, dann liess er sich hinter den Mercedes zurückfallen, dabei hat er aber zu lange gewartet, und er kreuzte die Ziellinie kurz nach dem Fallen der karierten Flagge. Das war es dann mit einer zusätzlichen Runde – leider selber schuld.»

Herr Selberschuld sieht es so: «Generell hast du als Rennfahrer immer das Gefühl, dass du auf einer zweiten Runde schneller sein könntest. Denn du spürst im Cockpit ja, an welchen Stellen du Sekundenbruchteile hast liegen lassen. Ich muss auch zugeben, dass ich gleich nach dem Qualifying ziemlich angesäuert war, nicht noch eine Runde fahren zu können. Aber sich zu ärgern, bringt nichts. Mit wenn, hätte und wäre kommst du im Motorsport nicht weit. Und wenn ich behaupte, dass ich noch hätte zulegen können, dann bin ich mir ganz sicher, dass Lewis das Gleiche sagen würde.»

«Im Grunde bin ich mit Rang 2 sehr zufrieden, das muss der stärkere Eindruck sein, zumal das Training in Quali 1 mit einem Riesenschreck begann – wir hatten ein Problem mit einem Bordrechner des Batteriepakets, zum Glück konnten wir das mit Herunter- und wieder Hochfahren in der Box in Ordnung bringen. Nachdem da der Herzschlag schon etwas hochgegangen war, lief es eigentlich recht gut – wenn wir die schwierigen Verhältnisse mal aussen vor lassen. Wir hatten in Australien reichlich Schwierigkeiten, von daher darf ich mit dem bisherigen Verlauf des Wochenendes happy sein.»

Und was genau war mit dem Rechner schiefgegangen?

Vettel lacht: «Es kommt mir immer ein wenig vor wie mit einem Windows-Rechner vor zehn Jahren. Wenn da die Software mal gezickt hat, dann hat man die Kiste auch heruntergefahren, ein paar Sekunden gewartet, erneut gestartet, und dann ging das alles wieder. Natürlich sind die System heute komplexer, aber im Grunde machen wir nichts anderes.»

Natürlich stellt sich die Frage: Wenn Red Bull Racing den Silberpfeilen im Training so auf die Pelle rücken kann, was liegt dann im Rennen drin?

Seb lacht: «Also ich finde, du hast generell immer eine Chance! Es wäre ja auch traurig, wenn ich am Renntag aufwachen würde und denken müsste – heute werde ich hinterher fahren. Ich halte den Mercedes noch immer für das beste Auto, aber ich traue uns im Rennen einiges zu, und wenn wir erneut Regen haben, dann ist sowieso alles drin. Generell sehe ich Mercedes vorne, dann aber folgt eine Gruppe aus den anderen Mercedes-Teams, aus Ferrari, aus uns.»

Und was Vettel am Donnerstag sagte, hat seine Gültigkeit behalten, auch im Hinblick auf das Rennen: «Von mir aus darf die Piste ruhig nass sein.»

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