Adrian Sutil (Sauber): «Der Motor ging einfach aus»
Adrian Sutil: Ungewöhnlicher Parkplatz
Vielleicht sollte man in harten Zeiten zunächst mit einem positiven Aspekt beginnen, das weiss auch Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn. Sie bilanziert: «Das Rennen hat gezeigt, dass wir unsere Konkurrenzfähigkeit etwas verbessert haben, obschon wir wissen, dass unser Niveau noch nicht zufriedenstellend ist. Die Chance auf einen Punkt war sicherlich da, und es ist ärgerlich, wenn wir wegen zwei unglücklichen Vorfällen diese Chance nicht nutzen konnten. Es begann mit einem Bedienungsfehler; hinzu kam, dass der Fahrer sich in der letzten Kurve drehte.»
Adrian Sutil ergänzt: «Es war ein aufregendes Rennen mit guten Zweikämpfen. Es hat viel Spass gemacht, und ich war das erste Mal in der Lage, mit einigen Fahrern mitzuhalten. Das ist durchaus positiv, da unser Auto definitiv konkurrenzfähiger war. Bis nach meinem letzten Boxenstopp lief alles nach Plan, doch dann hatte der Motor plötzlich Aussetzer. Ich hatte eingangs zum Motodrom keine Leistung mehr und dachte, der Motor geht aus. In der letzten Kurve hatte ich ein ähnliches Problem, das zum Dreher führte, bei dem der Motor ausging.»
Solche Hickser im System gibt es mit den neuen Antriebseinheiten ständig. Die meisten Situationen erfahren wird gar nie. Hin und wieder aber schon.
Ein Beispiel aus dem Hockenheim-GP: Lewis Hamiltons Ingenieur bat den Weltmeister in Runde 25, einen bestimmten Knopf zu drücken – den «magischen Knopf», um genau zu sein. Die Teams sprechen in kodierter Sprache, um den Gegnern nichts zu verraten, mit Magie hat der Knopf also herzlich wenig zu tun. Lewis maulte im Funk: «Von so einem Knopf habe ich noch nie gehört …»
Auf Sutil umgesetzt: Der Deutsche erhielt von seinen Technikern Anweisungen, wie auf die Aussetzer zu reagieren ist. Durchaus denkbar, dass Sutil sich dabei vertan hat. Denn auch der leitende Sauber-Ingenieur Giampaolo Dall’Ara sagt: «Adrians Rennen endete in Runde 48 wegen eines Bedienungsfehlers, hinzu kam, dass der Fahrer sich in der letzten Kurve drehte. Die Ursache dafür müssen wir noch prüfen.»
Der Mexikaner Esteban Gutiérrez verharrt in der Mittelmässigkeit, auch verbal: «Ich habe vom Anfang bis zum Ende des Rennens gekämpft, versuchte Plätze gutzumachen und musste meine Position auch verteidigen. Wir konnten während des Rennens nicht viel tun. Wir müssen weiterhin hart arbeiten.»
Nochmals Giampaolo Dall’Ara: «Beide Autos starteten auf den superweichen Reifen, um in der ersten Runde die Chancen optimal zu nutzen, was auch funktioniert hat. Als das Rennen in der zweiten Runde wieder freigegeben wurde, lagen Adrian auf Rang 10 und Esteban auf Position 13. Dann haben wir uns im zweiten Rennsegment für unterschiedliche Strategien entschieden, um eine gute Entscheidungsbasis für die zweite Hälfte des Rennens zu haben. Das funktionierte gut. Drei Stopps waren die richtige Entscheidung. Unsere Piloten waren in jener Phase in der Lage, den Rhythmus unserer direkten Konkurrenten mitzugehen und mit ihnen zu kämpfen. Esteban verlor einige Plätze auf der Strecke. Das führte zu einem Resultat, das sich nicht von früheren Ergebnissen unterschied. Dennoch gab es durchaus einige positive Anzeichen, was unsere Performance betrifft.»