André Lotterer: Caterham-Einsatz auch in Suzuka?
André Lotterer und Marcus Ericsson am Donnerstagmorgen in Belgien
Das Formel-1-Debüt von André Lotterer in Belgien ist alles andere als branchenüblich: ein Debüt mit 32 Jahren, so etwas gab es letztmals vor gut zwanzig Jahren, in der auslaufenden Ära, als die Gentleman-Piloten unter den Bezahlfahrern sich jeweils für ein Rennen einkauften, wenn zum Schluss einer Saison bei einigen kleinen Rennställen das Geld knapp wurde. Verrückt: Wenn einige bekannte Namen ihr Debüt mit 32 gegeben hätten, gucken Sie mal, welche Jahreszahlen dabei herauskommen würden – Button 2012, Alonso 2013, Vettel 2019, Kvyat 2026 und Max Verstappen 2029!
Lotterer, rund doppelt so alt wie Toro-Rosso-Frischling Max Verstappen, fuhr schon Formel-1-Tests für Jaguar, da war der junge Verstappen gerade mal drei Jahre alt!
Wozu wird André in Spa-Francorchamps fähig sein?
Sein Audi-Stallgefährte Loïc Duval meint: «André gehört zu jener raren Sorte von Rennfahrern, die aus einem mittelmässigen Wagen ein gutes Ergebnis rausquetschen können. Ich habe ihn nicht nur bei Audi fahren sehen, sondern jahrelang auch in Japan, in der Formel Nippon, die heute Super Formula heisst. Spa-Francorchamps ist ein Kurs, der in seiner Art und auch in Sachen Wetterkapriolen Suzuka nicht unähnlich ist. Ich bin davon überzeugt: Wenn in Belgien Petrus einen launischen Tag hat, dann kann André einige Leute verblüffen.»
Gegenwärtig ist geplant, dass Lotterer nur ein Rennen fährt, Kobayashi soll in Monza wieder im Wagen sitzen. Aber die neue Caterham-Führung weiss auch, was seltsam klingt: André kennt den Suzuka-Rundkurs aufgrund seiner vielen Dutzend Rennen im Einsitzer und mit GT-Rennern besser als der einheimische Kamui Kobayashi.
Daher wird bereits geplant, dass André Lotterer auch in Suzuka fährt. Das wäre für die japanischen Fans zwar eine Enttäuschung, aber im WM-Kampf gegen Marussia und Sauber kann sich Caterham keine Sentimentalitäten leisten.