Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

3. Training: Geduldsprobe für Sebastian Vettel und Co

Von Vanessa Georgoulas
Valtteri Bottas war mit 1:49,465 min der Schnellste im dritten freien Training zum Belgien-GP

Valtteri Bottas war mit 1:49,465 min der Schnellste im dritten freien Training zum Belgien-GP

Die Formel-1-Stars nutzten die letzte freie Trainingsstunde vor dem Qualifying auf dem Circuit de Spa-Francorchamps nicht voll aus. Am Ende drehte Williams-Pilot Valtteri Bottas die schnellste Runde.

Die letzte freie Trainingsstunde vor dem Qualifying zum Belgien-GP mussten die Formel-1-Stars auf nasser Piste in Angriff nehmen. Da die Wetterprognose auch für das Stechen um die Startaufstellung Regen vorsieht, rückten auch einige Piloten gleich auf Intermediates- und Regenreifen aus. Sie taten gut daran, sich zu beeilen, denn schnell zeichnete sich eine trockene Bahn auf dem legendären Asphalt der belgischen Rennstrecke ab.

Formel-1-Champion Sebastian Vettel war nach seiner gestrigen Zwangspause wieder mit von der Partie. Der Weltmeister hatte das komplette Nachmittagstraining verpasst, weil eine defekte Zündkerze zu einem Brand geführt hatte, bei dem der Auspuff und das kinetische Energierückgewinnungssystem beschädigt wurden.

Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige Sky Sport 1-Experte Marc Surer erklärt: «Jetzt ist er mit dem Motor vom Rennen auf dem Hungaroring unterwegs. Das Triebwerk, das gestern im Auto war, wird nun untersucht. Im Motor selbst dürfen keine Teile ausgetauscht werden. Aber wenn da etwa verschmorte Kabel dranhängen, dann darf man die erneuern.» Dasselbe gilt für die Energie-Steuereinheit: «Hier kann man viel mit einem elektronischen Set-up retten. Das ist erlaubt. Aber man darf keine Teile austauschen.»

Nasse Piste sorgt für Ruhe

Auf eine gezeitete Runde verzichteten aber die meisten Piloten in der ersten halben Stunde. Nur das Marussia-Duo Jules Bianchi und Max Chilton sowie Caterham-Gaststarter André Lotterer liessen sich eine Rundenzeit notieren, wobei der französische Ferrari-Junior Bianchi der Schnellste war. Einige Minuten blieb es sogar ganz ruhig am Circuit de Spa-Francorchamps.

Erst zur Halbzeit rückte Sauber-Pilot Esteban Gutiérrez als Erster auf Slick-Reifen aus. Der Mexikaner hatte erst sichtlich Mühe, seinen C33-Ferrari auf der Bahn zu halten, doch kaum waren die Reifen aufgewärmt, gab der 23-Jährige aus Monterrey Gas und unterbot die Bestzeit von Bianchi schon nach der ersten vollen Runde um mehr als 1,5 sec.

Kaum hatte der Sauber-Fahrer bewiesen, dass die Fahrt auf Slicks gute Rundenzeiten ermöglichte, stürmten auch die restlichen Piloten aufs Feld. Rund 20 Minuten vor dem Ende des Trainings rückte auch Vettel zur Zeitenjagd aus. Der vierfache Champion reihte sich mit der schnellsten Zeit im ersten Sektor auf Position 4 ein, wurde aber bald darauf auf Platz 7 durchgereicht.

Enger Spitzenkampf

Für Spannung an der Spitze sorgte wieder einmal das Mercedes-Duo. In den letzten zehn Minuten sicherte sich Lewis Hamilton den ersten Platz auf der Zeitenliste – mit nur einer Tausendstelsekunde Vorsprung auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg! Der Mercedes-Vorstandsvorsitzende und frühere Formel-1-Weltmeister Niki Lauda freute sich sichtlich über das Fernduell seiner Schützlinge.

Hamilton sorgte auch in den letzten Minuten für Vergnügen in der Boxengasse, indem er auf die Tausendstelsekunde genau die gleiche Zeit wie Ferrari-Star Kimi Räikkönen fuhr. Da der Finne seine Runde vorher gedreht hatte, musste sich Hamilton mit dem Platz dahinter begnügen. Kurz darauf rutschte das zeitgleiche Duo auf die Plätze 3 und 4, weil sich erst Rosberg und dann Williams-Talent Valtteri Bottas an die Spitze setzten.

Der junge Finne war von der Spitzenposition nicht mehr wegzudrängen, Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo, der aus dem Nichts eine gute Rundenzeit in den Asphalt brannte, musste sich auf Platz 2 einreihen. Dahinter klassierten sich Rosberg, Raikkönen, Hamilton, Alonso, Toro Rosso-Rookie Daniil Kvyat, McLaren-Fahrer Jenson Button, Bottas' Teamkollege Felipe Massa und Jean-Eric Vergne im Toro Rosso auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein.

Vettel musste sich mit Position 13 begnügen, gleich dahinter reihten sich Force India-Rückkehrer Nico Hülkenberg und Sauber-Pilot Adrian Sutil ein. Ganz hinten im Feld fand sich Gaststarter Lotterer wieder. Der Deutsche war im Caterham-Renner 5,543 sec langsamer als der Spitzenreiter unterwegs.

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