Red Bull Racing: Getriebe geändert – wegen Renault
Red Bull Racing in Spa-Francorchamps: andere Getriebeabstufung
Die guten Nachrichten zuerst: Sebastian Vettel hat einen anderen Motor als gestern im Heck seines Red Bull Racing-Renners, aber es ist einer jener, die in der ersten Saisonhälfte schon verwendet worden sind. Will heissen: vorderhand keine Strafe wegen des Zurückgreifens auf ein sechstes Aggregat für den vierfachen Champion (fünf Antriebseinheiten und Elemente sind pro Saison erlaubt, mehr dazu finden Sie HIER).
Beide Red Bull Racing-Fahrer haben sich für die weitere Verwendung des neuen Heckflügels mit weniger Abtrieb entschieden. Im kurvigen Mittelteil der Strecke schenkt das Weltmeister-Team damit freiwillig Haftkraft her, um in den langen Vollgaspassagen der Sektoren 1 und 3 konkurrenzfähiger zu sein. Das hat gestern nicht übel funktioniert. Mercedes-Star Nico Rosberg staunte: «Ich hätte nicht erwartet, dass Red Bull Racing hier solche Topspeed-Werte hinkriegt.»
Als dritter Rennstall nach Toro Rosso (in Monaco) und McLaren (in Hockenheim) hat Red Bull Racing sich dazu entschlossen, die Getriebeabstufung zu ändern. Das ist eine direkte Folge des Leistungsmankos von Renault.
Für 2014, beim Schritt in die neue Turbo-Ära, sind in der Formel 1 Achtganggetriebe eingeführt worden. Die Getriebeabstufung mussten die Teams vor der Saison beim Autoverband FIA deponieren.
Allerdings darf einmal pro Saison nachkorrigiert werden. McLaren hat von dieser Möglichkeit der neuen Abstufung bereits Gebrauch gemacht, Red Bull Racing hat nun hier in Belgien nachgezogen.
Als Ausgangslage nahmen die Rennställe: die langsamsten Kurven für Gang 1, also Monte Carlo, und die schnellsten Geraden für Gang 8, also Monza. Alles dazwischen basierte auf Daten des jeweiligen Motorenpartners.
Da jedoch Renault mehr Power angekündigt hatte, war die Getriebeabstufung von Red Bull Racing von Anfang an verpatzt.
In Sachen Drehzahlen ist die Umstellung kein Thema: Im Reglement ist eine Obergrenze von 15.000/min festgelegt, aber ganz selten drehen die heutigen Antriebseinheiten im Bereich von 12.000/min, der übliche Drehzahlbereich liegt bei 10.000 bis 11.000/min.