Caterham in Monza: André Lotterer? Merhi nur Training

Schlechte Nachrichten für Fans von Kamui Kobayashi, von welchen es besonders in der Schweiz reichlich gibt – der frühere Sauber-Fahrer, eigentlich bei Caterham unter Vertrag, wird wohl auch in Monza nicht am Lenkrad des grünen Renners sitzen. Im Grunde bestand der Plan von Caterham darin, im zweiten Wagen neben Marcus Ericsson bis zum Ende der Saison die jungen Spanier Roberto Merhi und Carlos Sainz junior (beide aus der Formel Renault 3.5) zum Einsatz zu bringen. Doch inzwischen haben sich vor diesem Ansinnen mehrere Hürden aufgebaut.

Zunächst einmal erlaubt das Reglement pro Formel-1-Team und Jahr nicht mehr als vier Grand-Prix-Fahrer. Caterham steht nach Ericsson, Kobayashi sowie André Lotterer in Belgien bereits bei drei. Dann scheint es mit der Superlizenz des jungen Merhi Probleme zu geben. Wie es scheint, reicht der Formel-3-Titel 2011 wohl nicht, um die FIA davon zu überzeugen, dass ein Renndebüt im Highspeed-Tempel von Monza eine weise Idee wäre. 300 Testkilometer in Formel-1-Renntempo kann Merhi nicht vorweisen. Das ist ärgerlich, weil der 23jährige Spanier die notwendige Mitgift (je nach Quelle 200.000 bis 300.000 Euro) beisammen hätte. Notlösung: Merhi würde nur im freien Training fahren. Dabei könnte er die FIA-Offiziellen davon überzeugen, dass er ab Singapur für grössere Aufgaben bereit wäre.

Le-Mans-Sieger André Lotterer hatte in Belgien betont, der Einsatz sei «eine einmalige Sache, aber natürlich hätte ich gegen weitere Einsätze nichts einzuwenden, wenn es meine Zeit erlaubt». Lotterer hat mit der Formel 1 trotz des Debüts in Spa-Francorchamps noch eine Rechnung offen: in den Ardennen kam der Duisburger nicht mal drei Runden weit, dann war wegen Antriebsdefekts Feierabend. André grinste: «Ich bin ja nicht mal ins Schwitzen gekommen.»

Durchaus möglich, dass sich das in Monza ändern wird.