Sauber: Adrian Sutil & Esteban Gutiérrez ohne Glück
Adrian Sutil muss aufgeben
Wir müssten gar keine Zitate sammeln, die Körpersprache alleine sagte bei Sauber alles. Esteban Gutiérrez pfefferte seine Handschuhe ins Tief der Box und trat dann gegen den nächstbesten Gegenstand – der Mexikaner war im Singapur-GP flott unterwegs und machte sich Hoffnungen, endlich den ersten Sauber-Punkt des Jahres zu erobern, dann spukte die Elektrik im Antriebsstrang. Und Adrian Sutils Lebensgefährtin Jennifer Becks machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter, als ihr Adrian viel zu früh Feierabend machen musste. Die Techniker hatten ein Wasserleck festgestellt, sie nahmen den Wagen des Deutschen aus dem Rennen, bevor der Motor weiter beschädigt wurde.
Esteban Gutiérrez: «Zu dem heutigen Rennen gibt es nicht viel zu sagen. Zurzeit ist es fast unmöglich, gute Ergebnisse einzufahren. Wir versuchen, alles aus unseren derzeitigen Möglichkeiten herauszuholen, allerdings machen uns diese schwierigen Umstände sehr zu schaffen. Es gibt nichts, was ich im Moment dagegen tun kann.»
Adrian Sutil: «Es ist sehr enttäuschend, erneut aufgrund eines technischen Defekts auszufallen. Wir waren heute in einer guten Position, um in die Punkte zu fahren. Es war kein einfaches Rennen, zumal wir schon von Beginn an Probleme mit dem Motor hatten. Dieses konnten wir aber in den Griff bekommen, und somit unsere Strategie beibehalten. Zu der Berührung mit Sergio Pérez kann ich nicht viel sagen, nur dass er mir plötzlich hinten reingefahren ist. Zum Glück wurde das Auto nicht beschädigt.»
Die FIA-Kommissare schauten sich die Szene kurz an, fanden dann aber, es handle sich um eine normale Rennkollision. Zuvor war die Rennpolizei nicht so gnädig: Sutil war in Kurve 7 neben die Bahn gefahren und hatte einen unfairen Vorteil gewonnen. Die Fünf-Sekunden-Zeitstrafe ware wegen des Ausfalls dann aber hinfällig.
Giampaolo Dall’Ara, leitender Ingenieur an der Rennstrecke:?«An Estebans Auto trat erneut ein Elektrik-Problem mit dem Antriebsstrang auf. An Adrians Auto gab es ein Wasserleck, was uns zwang, ihn an die Boxen zu holen, um keine Schädigung des Motors zu riskieren. Zuvor war das Rennen in etwa so gelaufen, wie wir es erwartet hatten. Esteban war auf einer Zweistopp-Strategie, doch endete sein Rennen zu früh, um zu wissen, ob das aufgegangen wäre. Bei Adrian hatten wir uns für eine Dreistopp-Strategie entschieden. Ich denke, dass wir die Situation in der Safety-Car-Phase gut nutzten, um seine Position im Rennen zu verbessern, aber dann kam das vorzeitige Ende. Das war eines jener Rennen, in denen wir versuchten, möglichst alle Eventualitäten abzudecken, was auch gut funktioniert hat. Das nützt leider jedoch gar nichts, wenn man an der mangelnden Zuverlässigkeit scheitert.»