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Robert Kubica: «Fernando Alonso vor Sebastian Vettel»

Von Mathias Brunner
Robert Kubica 2010 mit Fernando Alonso

Robert Kubica 2010 mit Fernando Alonso

Der frühere BMW-Sauber- und Renault-Fahrer Robert Kubica über Fernando Alonso, Sebastian Vettel und die Frage, wieso der berühmteste Rennstall der Welt nicht mehr gewinnt.

Eigentlich war der Weg von Robert Kubica vorgezeichnet: Der heute 29-Jährige hätte früher oder später neben Fernando Alonso in einem Ferrari sitzen sollen. Aber der 6. Februar 2011 änderte alles – nachdem Kubica schon während der Saison 2010 als Gastteilnehmer an einigen Rallyes teilgenommen hatte, erhielt er von Renault vor der Formel-1-Saison 2011 die Freigabe, mit einem Skoda die die «Ronde di Andora» in Italien zu fahren. Bei der ersten Wertungsprüfung hatte der Krakauer einen schlimmen Unfall. Er kam bei der Ortschaft Testico von der Strecke ab und prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Leitplanke, die sich ins Auto bohrte. Während sein Co-Pilot Jakub Gerber unverletzt blieb, zog sich Kubica eine schwere Handverletzung sowie zahlreiche Arm- und Beinbrüche zu.

Kubica, der eine Woche zuvor beim ersten Formel-1-Wintertest die Wochenbestzeit erzielt hatte, wurde durch Nick Heidfeld und Bruno Senna vertreten. Bis heute kann Robert den Arm nicht so nutzen, dass eine Rückkehr in den Einsitzer möglich wäre.

Damit hat die Formel 1 ein fabelhaftes Talent verloren. Kubica – mit BMW-Sauber Sieger des Kanada-GP 2008 (ein Jahr nach einem fürchterlichen Crash am gleichen Ort) und WM-Vierter der Saison 2008 – wurde hoch eingeschätzt. Fernando Alonso damals auf die Frage, wen er für den besten Formel-1-Piloten halte: «Robert Kubica.»

Bis heute hat Kubica nie bestätigt, ob er damals wirklich einen Vorvertrag für Ferrari unterzeichnet hatte. Und er tut das auch heute nicht. Aber er kann darüber reden, was er von seinem Freund Fernando Alonso und dessen Abgang beim berühmtesten Rennstall der Welt hält.

«Sky Sport 24» hat den 76fachen GP-Teilnehmer Robert Kubica gefragt, wo er die Unterschiede zwischen Alonso und seinem (noch immer nicht bestätigten) Nachfolger Sebastian Vettel sehe.
Der Pole antwortet: «Ich finde, Fernando bleibt der einzige Fahrer, der am Lenkrad wirklich einen Unterschied machen kann, gerade in einem Auto, das eben nicht siegfähig ist. Sebastian Vettel hat enormen Erfolg gehabt, gewiss, aber bei seinen tollen Erfolgen sass er in der Regel im besten Auto. Ich glaube daher: Alonso ist besser als Vettel.»

«Die Formel 1 ist so unglaublich umkämpft. Es ist sehr schwierig, Erfolg zu haben, selbst wenn es Jahre gab, als Ferrari alles in Grund und Boden gewann. Aber die Zeiten haben sich geändert – selbst ein so herausragender Fahrer wie Alonso tut sich schwer, ohne das angemessene Auto zu gewinnen. Eigentlich sollte das keinen wundern: Wir haben vier oder fünf Rennställe, die gewinnen können. Wir haben acht oder zehn Fahrer, die gewinnen können. Die musst du alle erst mal hinter dir lassen.»

Was wird gemäss Kubica aus Alonso?

«Ich weiss es nicht. Ich kann nur sagen – wenn wir Fernando nicht in der Startaufstellung hätten, dann wäre es ein grosser Verlust. Die Formel 1 kann es sich nicht leisten, einen solchen Mann ein Jahr aussitzen zu lassen. Aber ehrlich gesagt, ich kann es mir nicht vorstellen, dass dies tatsächlich passieren wird. Fernando braucht eine neue Herausforderung. Als er nach Maranello kam, da war er glücklicher als je zuvor, er freute sich so darauf, mit Ferrari Weltmeister zu werden. Aber nun, so scheint es, ist dieses Ferrari einfach nicht an die Spitze zu bekommen, nicht einmal von Alonso.»

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