Force India: Crash-Fahrer, Zuschauer, verkannter Held
Nico Hülkenberg in Interlagos
Der frühere Formel-1-Fahrer Martin Brundle sagt: «Ich gebe es gerne zu, ich bin ein Fan von Nico Hülkenberg. Ich finde es seltsam, dass er Jahr um Jahr übergangen wird, wenn es darum geht, einen Platz in einem Top-Team zu besetzen.» Aber so bleibt dem Force-India-Fahrer nichts übrig als einfach bei Force India einen guten Job zu machen, und dazu hatte er am ersten Trainingstag in Interlagos reichlich Gelegenheit – denn war fast auf sich alleine gestellt – denn der Unfall von Testfahrer Daniel Juncadella führt dazu, dass Sergio Pérez einen Tag lang Zuschauer war.
Nico Hülkenberg sagt nach zwei Mal Rang 13: «Schon witzig, die Meteorologen hatten für heute Bewölkung und Regen vorhergesagt, aber wir hatten genau das Gegenteil – blauer Himmel und Hitze. Wir hatten sogar Pistentemperaturen von gegen 60 Grad, das hat das Reifenmanagement am Nachmittag ziemlich knifflig gemacht.»
«Für morgen und Sonntag sollte es kühler sein, also müssen wir mit Bedacht daran gehen, was wir aus dem heutigen Tag lernen sollen. Da kann man sich leicht bei der Abstimmung verlaufen. Sonst war es eigentlich ein ganz normaler Freitag.»
Sergio Pérez schmollte: «Schon seltsam, einen Tag lang nicht im Wagen zu sitzen. Was Daniel passierte, war einfach Pech. So geht das halt hin und wieder in der Formel 1, manchmal musst du einfach akzeptieren – das ist nicht dein Tag.»
Daniel Juncadella war untröstlich: «Schon klar, du freust dich natürlich jedes Mal, wenn du wieder hinters Formel-1-Lenkrad kannst. Aber es ist eine Schande, das Training so zu beenden. Der Unfall geht auf meine Kappe, ich war einfach zu sehr auf dem Randstein.»
Wieso musste Pérez eigentlich zugucken?
Nach dem Unfall von Juncadella war es dem Rennwagen unter dem Karbonkleid etwas warm geworden, das hatte einige hydraulische Bauteile beschädigt. Um die auszuwechseln, musste der Motor abgenommen werden. Und auch die fleissigen Force-India-Jungs schaffen das nicht unter zwei Stunden.