Jean-Eric Vergne: Erster Ferrari-Besuch steht an
Jean-Eric Vergne freut sich schon auf seinen Antrittsbesuch in Maranello
Nachdem Jean-Eric Vergne das Toro Rosso-Team verlassen musste, war ihm die Enttäuschung anzusehen. Kein Wunder, schliesslich musste er seinen Hut nehmen, obwohl er mehr WM-Punkte sammeln konnte als sein Teamkollege Daniil Kvyat, der dennoch ins Red Bull Racing-Team befördert wurde. Während der junge Russe im vergangenen Jahr mit acht Zählern den 15. Schlussrang belegte, sicherte sich Vergne mit 22 Punkten den 13. Tabellenplatz.
Lange musste sich der Franzose aber nicht grämen, kurz vor Weihnachten verkündete Ferrari, dass der 24-Jährige aus Pontoise das Testfahrer-Team der Scuderia ergänzen wird. In der nächsten Woche steht nun Vergnes erster Maranello-Besuch an, wie der 58-fache GP-Pilot und Formel E-Fahrer im Gespräch mit den Kollegen der Gazzetta dello Sport verriet: «Ich freue mich schon darauf und bin sehr gespannt, wie es dort ist.» Und er gestand: «Jeder Fahrer träumt von Ferrari, ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages bei der Scuderia sein werde.»
Vergne betonte noch einmal, dass er lieber im Simulator als in einer Gurke à la Caterham oder Marussia sitze, und fügte an: «Ich arbeite lieber im Simulator und leiste damit etwas für das Team, anstatt als Ersatzfahrer an der Rennstrecke tatenlos zuzuschauen.» Die Rolle des Ersatzpiloten für Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen überlässt er denn auch gerne dem früheren Sauber-Piloten Esteban Gutiérrez, der auch neu im Ersatzfahrer-Kader der Scuderia ist.
Obwohl er nicht an der Strecke weilen wird, hofft Vergne auf ein Renncockpit für 2016, vielleicht sogar als Nachfolger von Räikkönen, dessen Vertrag Ende 2015 ausläuft. «Das ist eine grossartige Chance, aber auch wenn das nicht klappen sollte, ist es immer noch besser, als im Caterham oder Marussia mit stumpfen Waffen kämpfen zu müssen.»
Allerdings denkt der Franzose auch schon weiter. Ende 2015 läuft Räikkönens Vertrag bei Ferrari aus, und derzeit stehen die Zeichen nicht auf eine Verlängerung mit dem dann 36-Jährigen. Daher spekuliert Vergne darauf, sich mit guten Leistungen im Simulator für ein Renncockpit zu empfehlen. "Das ist eine exzellente Gelegenheit für 2016 und selbst wenn es nicht klappt ist es immer noch besser, als im Caterham oder Marussia ständig hinterher zu fahren", sagt er.