Pascal Wehrlein: «So schnell wie möglich Formel 1»
Pascal Wehrlein
Klar, die Motorsport-Königsklasse soll es sein. Am besten so kurzfristig wie möglich. Und Wehrlein ist nah dran. Ersatz- und Testfahrer beim Weltmeister-Team von Mercedes ist er schon. Im Simulator saß er bereits, ebenso im letztjährigen Boliden.
Ende November war das, in Abu Dhabi. 533 Runden absolvierte er damals, fuhr zudem die Bestzeit. Zuvor war er schon einmal bei einer Testfahrt in Portimao zum Einsatz gekommen und hatte Eindruck hinterlassen. Und sich für höhere Aufgaben empfohlen. «Aber man will eben immer mehr», so Wehrlein.
Motorsportchef Toto Wolff schwärmt in den höchsten Tönen von seinem Juwel. Doch das will geschliffen und soll nicht verheizt werden. Eine Chance in der Formel 1 kommt für Wehrlein sowieso nur über Mercedes in Frage. Doch Nico Rosberg hat seinen Vertrag in der vergangenen Saison erst verlängert. Und der Kontrakt von Weltmeister Lewis Hamilton läuft zumindest noch bis Ende 2015. Mercedes will aber auch mit ihm verlängern.
«Ein Team, das nichts mit Mercedes zu tun hat, ist keine Option. Mein Weg wird irgendwie mit Mercedes sein. Wenn es über ein Kundenteam ist, um dort Erfahrungen zu sammeln, dann ist das super», sagte er der Schwäbischen Zeitung. Also Williams, Force India oder Lotus. Da sind die Stammplätze allerdings ebenfalls belegt.
Geht es nach Wolff, soll Wehrlein aber sowieso erst noch mindestens ein Jahr in der DTM fahren. In der Tourenwagen-Serie hatte er 2014 seinen ersten Sieg gefeiert und war als Gesamtachter zweitbester Mercedes-Mann. Wie es nun weitergeht? «Mein Plan steht noch nicht fest für dieses Jahr, was ich jetzt mache, ob es wieder ein Doppelprogramm gibt oder ob der Fokus auf einer Sache liegt. Da gibt es jetzt noch Gespräche. Dann wird eben entschieden, was das Beste ist», sagte Wehrlein und bekräftigte: «Alles ist möglich.»
Eine Entscheidung werde bald fallen, sagte Wehrlein, und er sei auch auf beides vorbereitet, stellte aber auch klar: «Nur mit DTM würde ich nicht klarkommen. Aber ich glaube, es steht nur zur Debatte, ob Doppelbelastung oder dann nur Konzentration auf Formel 1.»
Da würde er bei Mercedes vorerst nur zum Einsatz kommen, wenn einer der beiden Stammpiloten ausfallen würde. «Man muss immer bereit sein. Aber man denkt eigentlich nicht daran oder man hofft nicht darauf, dass irgendwas passiert: Mein Ziel ist es, in naher Zukunft eine ganze Saison zu fahren, eben als Stammfahrer. Ich bin vorbereitet, könnte auch am Wochenende einsteigen und fahren», so Wehrlein.