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Sauber: Giedo van der Garde ist tödliches Risiko

Von Mathias Brunner
Giedo van der Garde

Giedo van der Garde

Gerichtstermin in Melbourne: Richter Clyde Croft muss darüber befinden, ob der Holländer Giedo van der Garde für Sauber fahren darf. Die Sauber-Anwälte sagen: das ist ein tödliches Risiko.

Clyde Croft hat keine leichte Aufgabe: der australische Richter leitet die Anhörung im Falle Giedo van der Garde gegen Sauber. Der Holländer gibt an, im vergangenen Jahr zu Unrecht entlassen worden zu sein, er habe einen gültigen Vertrag, um 2015 für das Sauber-Team Rennen zu fahren. Das ist vielleicht wahr, aber es gibt gleichzeitig auch eine klare Erklärung dafür, warum das passiert ist, selbst wenn das dem Rennfahrer nicht passt – das Team wurde durch wirtschaftliche Umstände zu diesem Schritt gezwungen.

Sauber wird vor Gericht argumentieren, man sei zu diesem Schritt gezwungen gewesen, um im Geschäft zu bleiben. So sollen die Sponsoren von Marcus Ericsson früher als branchenüblich bezahlt haben, zu jenem Zeitpunkt für das Team überlebenswichtig.
Aber das ist nicht das Hauptargument, das Sauber-Anwalt Rodney Garratt bisher ins Feld führt: Der Rechtsvertreter der Schweizer hat vor Richter Croft erklärt, einen Formel-1-Fahrer in ein Auto zu setzen und Rennen fahren zu lassen, das er noch nie von nahem gesehen habe, das entspreche einem inakzeptablen, tödlichen Risiko.

Garratt sagt: «Herr van der Garde hat keinerlei Erfahrung im Umgang mit dem Sauber C34-Ferrari, es gibt keinen Sitz für ihn, auch die Sicherheitsgurte sind für Marcus Ericsson und Felipe Nasr angepasst, nicht für van der Garde, er hat nie auch nur einen Meter mit diesem Auto trainiert. Ihn fahren zu lassen, das ist ein inakzeptables, tödliches Risiko für die anderen Fahrer und für alle, die auf dem Rennplatz arbeiten.»

Van der Garde sei darüber hinaus durch keine Versicherung von Sauber geschützt.

Garrett weiter: «Sauber kann es ihm einfach nicht erlauben, dieses Auto zu fahren. Das wäre rücksichtslos und gefährlich. Es besteht die Gefahr von Verletzungen und Tod.»

Ob sich der Richter dieser Ansicht anschliesst, ist unklar: die Geschichte der Formel 1 ist voller Situationen, in welchen Piloten ohne passenden Sitz und ohne vorherige Erfahrung in ein Auto gesprungen und gefahren sind. Ob der Autoverband FIA an der Argumentation von Sauber viel Freude hat, ist zu bezweifeln.

Es ist noch unklar, ob die Anhörung am Dienstag fortgesetzt wird oder ob Richter Croft schon heute genug gehört hat.

Am Montagabend australischer Zeit wurde jedoch entschieden: ein Urteil gibt es erst am Mittwochmorgen, also zwei Tage vor dem ersten Training im Albert Park! Mehr sagt das australische Gericht derzeit nicht dazu. ?

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