1. Bahrain-Training: Sebastian Vettel mit Motorsorgen
Kimi Räikkönen drehte im ersten freien Training in der Wüste die schnellste Runde
Die Formel-1-Stars rückten beim ersten freien Training zum Bahrain-GP noch unter strahlendem Sonnenschein aus. Entsprechend stark hatte sich die Piste erhitzt: 53 Grad betrug die Strecken- und 36 Grad die Aussentemperatur.
Der frühere GP-Pilot und Sky-Sports-F1-Experte Bruno Senna verriet: «Es ist sehr heiss und auch sehr trocken – die Luftfeuchtigkeit liegt bei 20 Prozent. Ich sehe nicht so viel Nutzen in diesem ersten Training, denn die Bedingungen werden sich bis zum Abend, wenn das Rennen stattfinden wird, stark verändern.»
Die meisten Formel-1-Rennställe liessen sich dadurch nicht beirren und schickten ihre Schützlinge gleich zu Trainingsbeginn auf die Piste. Den Anfang machte das Force India-Duo Nico Hülkenberg und Sergio Pérez, doch der Deutsche und der Mexikaner blieben nicht lange alleine. Mit von der Partie war Jolyon Palmer, der den Lotus E23 von Romain Grosjean übernehmen durfte.
Jenson Button: Zwangspause nach drei Minuten
Nur drei Minuten nachdem die Boxenampel auf grün gesprungen war, wurden zum ersten Mal die gelben Flaggen geschwenkt. Der Grund: McLaren-Honda-Pilot Jenson Button hatte sich in der ersten Kurve gedreht.
«Vielleicht ?blockierten seine Hinterräder?», rätselte Senna, und fügte nach der Sichtung der On-Board-Wiederholung an: «Es scheint ganz so, als hätte der Motor am Kurven-Scheitelpunkt plötzlich abgestellt. Da kann man nicht viel machen. Man hört, wie der Turbo runterfährt.»
Kurz darauf bestätigte McLaren, dass der Motor ausgesetzt hat. Schuld daran war allerdings ein Problem mit der Elektronik für die nicht Honda, sondern McLaren verantwortlich ist. Diese habe einen Wechsel der Batterie des Energierückgewinnungssystems zur Folge.
Schock für Ferrari-Star Sebastian Vettel
Nach den ersten 15 Minuten hatten erst die beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton eine gezeitete Runde gedreht, wobei der Deutsche mit 1:40,077 min über eine Sekunde schneller blieb als der Champion. Bald darauf folgte die Konkurrenz ihrem Beispiel, während das Silberpfeil-Duo wieder in die Box abbog.
Knapp 20 Minuten nach dem Trainingsbeginn hatte sich Ferrari-Star Sebastian Vettel mit 1:39,202 min die Spitzenposition gesichert. Doch die Freude darüber währte nicht lange: Nicht nur, dass Vettel von seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen mit 1:38,975 min auf Position 2 verdrängt wurde, der vierfache Champion hatte auch einen plötzlichen Power-Verlust zu beklagen.
Das Team wies den Heppenheimer an, langsam zur Box zurückzufahren, und Vettel schlich mit 120 km/h im vierten Gang zurück. Dort musste der 27-jährige Wahl-Schweizer eine lange Zwangspause einlegen. Rund 20 Minuten vor dem Ende des Trainings rückte Vettel nochmals aus, doch das Team teilte ihm schon auf dem Weg zu seiner ersten schnellen Runde mit, dass er vom Gas gehen sollte, weil das Problem mit der Antriebseinheit offenbar doch nicht aus der Welt geschafft werden konnte.
Vettel blieb nach kurzer Rücksprache mit der Box auf der Strecke und fuhr mit 1:38,029 min die schnellste Zeit, wurde kurz darauf aber von seinem Teamkollegen Räikkönen mit 1:37,827 min verdrängt.
Lewis Hamilton: Schon wieder Hitze-Sorgen
Champion Hamilton wurde derweil von ganz anderen Problemen heimgesucht. Der Formel-1-Weltmeister hatte erst mit blockierenden Rädern in der Kurve 8 zu kämpfen, danach beschwerte er sich über Funk, dass sein Sitz erneut sehr heiss wurde. Wir erinnern uns: Schon in China musste Hamiltons Sitz extra isoliert werden.
Mittlerweile hatte sich Pérez mit 1:38,793 min an die Spitze gesetzt. Doch nur drei Minuten später wurde er von McLaren-Honda-Pilot Fernando Alonso verdrängt! Der zweifache Champion umrundete den Bahrain International Circuit auf frischen Medium-Reifen in 1:38,598 min, wurde kurz darauf aber von Toro Rosso-Talent Max Verstappen abgelöst, der eine Rundenzeit von 1:38,504 min schaffte.
Bestzeit von Kimi Räikkönen
Nachdem sich das Ferrari-Duo an die Spitze gesetzt hatte, passierte nicht mehr viel. Am Ende durfte sich Räikkönen über die Bestzeit freuen. Hinter dem Iceman belegten Vettel, Williams-Hoffnungsträger Valtteri Bottas, Toro Rosso-Neuling Carlos Sainz, Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo, Verstappen, Alonso, Sauber-Rookie Felipe Nasr, Ricciardos Teamkollege Daniil KVyat und Felipe Massa im Williams die restlichen Top-Ten-Positionen.
Pérez, Lotus-Pilot Pastor Maldonado, Hülkenberg, Palmer, Rosberg, Hamilton, Marcus Ericsson im Sauber und das Manor-Marussia-Duo Will Stevens und Roberto Merhi komplettierten die Zeitenliste.