Fernando Alonso in Strategiegruppe? «Lieber nicht!»
Fernando Alonso: Zu radikal?
Seit Donnerstag läuft die grosse Umfrage der Fahrervereinigung GPDA. Die Rennfahrer wollen von den Fans wissen, was die sich vom gemeinsamen Lieblingssport wünschen. Die Aktion ist gut gemeint, wird aber wenig ausrichten, weil die Fahrer in der Entscheidungsfindung des Autoverbands FIA nichts zu sagen haben.
Die Vorschläge der so genannten Strategiegruppe der Formel 1 sind umstritten. Denn in der Regel können sich FIA-Chef Jean Todt, Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone sowie die Rennställe selten einigen. Ecclestone höhnte vor kurzem: «Wir werden wohl vier oder fünf Stunden in dieser Sitzung verbringen. Und dann werden wir das Datum des nächsten Meetings vereinbaren. Das Problem – wir haben eine Demokratie, und das ist nicht gut. Du weisst, dass ich keine Demokratien mag, weil vor diesem Hintergrund wettbewerbsorientierte Menschen nie einen Konsens finden. Jene, die derzeit vorne liegen, sperren sich aus naheliegenden Gründen gegen Veränderungen. Und sobald sie wieder zu den Verlierern gehören, da fordern sie Änderungen. So ist das immer. Wir müssen vielmehr die Möglichkeit haben, sagen zu können – so machen wir’s und damit fertig.»
Könnte sich Fernando Alonso, rein theoretisch, vorstellen, in einer Strategiegruppe am Tisch zu sitzen? «Nein», lacht der Spanier, «dazu bin ich viel zu radikal. Um dort etwas zu bewirken, brauchst du gesunden Menschenverstand, nicht?»
Zahlreiche Vorschläge der Strategen (wie viel davon wohl umgesetzt werden?) knüpfen an Lösungen der Formel 1 von früher an. Alonso meint: «Die Zuschauerzahlen besagen, dass wir uns vielleicht in die falsche Richtung bewegt haben. Das beginnt schon beim Körperlichen. So richtig am Limit fühlte ich mich letztmals vor zehn Jahren. Nur aus Jux haben unsere Techniker mal hochgerechnet – der Sieger des Malaysia-GP von diesem Jahr wäre vom Sieger 2006 sechs Mal überrundet worden. Um so viel langsamer sind wir gemessen an damals.»