Martin Brundle über Reifen: «18 Zoll ist die Zukunft»
Hinter den Kulissen der Formel 1 hat der Wettlauf begonnen, wer ab 2017 Reifenlieferant im Grand-Prix-Sport wird: Pirelli und Michelin buhlen um die Gunst des Autoverbands FIA. Pirelli hat bereits bestätigt, dass eine Bewerbung um den neuen Dreijahresvertrag eingereicht wird (2017 bis 2019), bis zum 17. Juni haben andere Reifenfirmen Zeit, sich beim Autoverband zu melden. Michelin zeigt Interesse, besteht aber auf bestimmten Reifendimensionen. Damit liegen die Franzosen im Trend. Pirelli wiederum ist Michelin in Monte Carlo zuvorgekommen, indem am vergangenen Freitag ein GP2-Renner mit 18-Zoll-Felgen und Niederquerschnittsreifen auf die Bahn geschickt wurde. Am Lenkrad: der frühere Formel-1-Fahrer Martin Brundle. Damit demonstrieren die Mailänder Flexibilität und Wille zur Änderung.
Martin Brundle sagt nach seinen zwei Runden: «Der Einsitzersport wird in Sachen Reifen zweifelsfrei in diese Richtung gehen. Jeder will doch schöne Räder. Ich mag den Look der Felgen. Auch die Formel-1-Stilstudien von Ferrari oder von Adrian Newey waren mit solchen Rädern versehen. Inzwischen scheinen 13-Zoll-Räder für die Königsklasse ein wenig angestaubt zu sein.»
Brundle staunt: «Ich hatte eigentlich erwartet, dass der Reifen recht steif sein würde, weil er ja weniger Platz an der Flanke hat, um sich zu verwinden. Aber das war keine Sache. Das grösste Problem war nicht der Reifen, sondern die Sicht. Dieses Rad ist höher, da musst du neue Referenzpunkte für Leitschienen und Scheitelpunkte finden. Die Fahrer werden sich anpassen müssen.»