Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Renault: Hungaroring als Chance auf Erfolgserlebnis

Von Mathias Brunner
Nach der Sommerpause will Renault endlich einen weiterentwickelten Motor zum Einsatz bringen. Zuvor biett der Hungaroring-GP den Renault-Fahrern die Möglichkeit, endlich wieder zu glänzen.

Renault startete denkbar schlecht in die Formel-1-WM 2015: die französischen Motoren waren zu wenig kraftvoll, und defektanfällig waren sie obendrein. Schadhafte Kolben führten zu grossen Problemen bei den Wintertests, eine Änderung erwies sich als zu wenig nachhaltig. Es dauerte bis Monaco, bis Renault die Kolbenprobleme in Griff hatte. Von vier Renault-Fahrern (Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat bei Red Bull Racing, Max Verstappen und Carlos Sainz bei Toro Rosso) hat inzwischen nur der Spanier Sainz geringe Chancen, mit den erlaubten vier Antriebseinheiten pro Saison auszukommen.

Um die Standfestigkeit sicherzustellen, mussten Ressourcen abgezogen werden, die eigentlich für die zusätzliche Leistungsssuche vorgesehen waren. Ergebnis: einen verbesserten Renault-Motor werden wir erst nach der Sommerpause erleben.

Das beste Ergebnis eines Renault-Fahrers bleibt Rang 4 von Daniil Kvyat in Monaco (Ricciardo wurde dahinter Fünfter), zuletzt konnte der Russe in Silverstone immerhin Sechster werden, Ricciardo hingegen hat einen schlechten Lauf – nur 13. in Kanada, Zehnter in Österreich, Ausfall in England.

Nicht viel besser läuft es bei Toro Rosso: Max Verstappen konnte in den vergangenen sieben Rennen nur einmal in die Top-Ten fahren (Achter in Österreich), Carlos Sainz ging zuletzt drei Mal in Folge leer aus.

Aber Renault-Operationsleiter Rémi Taffin ist davon überzeugt, dass mit dem Rennen auf dem Hungaroring bessere Zeiten anbrechen: der enge Kurs ausserhalb von Budapest ist keine Power-Strecke, zudem werden hier gute Chassis belohnt.

«Ungarn ist völlig anders als die letzten drei Rennstrecken», meint Taffin. «Wir haben sehr viele langsame und mittelschnelle Kurven, aber nur zwei Geraden, also liegt der Schwerpunkt auf der Fahrbarkeit des Motors, der Kraftentfaltung beim Beschleunigen sowie bei der Energierückgewinnung. Diese Pistencharakteristik sollte es uns erlauben, im Abschlusstraining näher an der Spitze zu sein und im Rennen einen grössere Rolle zu spielen.»

Taffin macht sich in Sachen Standfestigkeit keine Sorgen: «Wir haben seit Spanien die Zuverlässigkeit im Griff, nun müssen wir Schritt um Schritt Leistung erhöhen.»

Aus Frankreich ist zu hören: der verbesserte Motor mit mehr Power hat auf den Prüfständen einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen. Fraglich ist, ob die Zeit reicht, um ihm schon kurz nach der Sommerpause beim Grossen Preis von Belgien (23. August) einzusetzen.

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