Jules Bianchi: Fahrerkollegen erweisen letzte Ehre
Die Kathedrale Sainte-Réparate von Nizza ist mit BIldern Bianchis geschmückt
Ab 10.00 Uhr heute Dienstag beginnen in der Kathedrale Sainte-Réparate von Nizza die Trauerfeierlichkeiten für Jules Bianchi, der am vergangenen Freitag verstorben ist, nachdem er seit seinem Unfall beim Grossen Preis von Japan in Suzuka vom 5. Oktober im Koma lag. Einlass in die Kirche erhalten nur Familienmitglieder, enge Freunde und Wegbegleiter wie die Rennfahrerkollegen des 25jährigen Südfranzosen. «Ich bin auf dem Weg nach Nizza, um unserem Freund Jules Adieu zu sagen», twittert Romain Grosjean. Schon seit gestern ist Sauber-Fahrer Marcus Ericsson in der Stadt: «Das wird ein schwieriger, sehr emotionaler Tag», meint der Schwede. Aus Deutschland werden die GP-Asse Sebastian Vettel, Nico Rosberg und Nico Hülkenberg erwartet. Angereist sind auch Olivier Panis, Alain Prost, FIA-Chef Jean Todt, Felipe Massa, Jenson Button, Lewis Hamilton, Adrian Sutil und McLaren-Teamchef Eric Boullier.
Auch der zweifache GP-Sieger Patrick Tambay will Bianchi zusammen mit seinem Sohn Adrien die letzte Ehre erweisen – dem inzwischen 66-Jährigen ist der Tod von Jules Bianchi besonders nahe gegangen, wie er Radio Monte Carlo gesagt hat: «Ich kannte Jules gut, er hatte fast das gleiche Alter wie mein Sohn Adrien, sie sind zusammen im Kartsport gross geworden, unzählige Male sind sie in Brignoles gegeneinander gefahren, später auch in der Formel 3. Bianchi hatte die Einstellung eines Siegers, ein wahrer Racer. Leider hat er in der Formel 1 nie die Möglichkeit erhalten, ein gutes Auto zu fahren. Ich bin überzeugt – er war als Nachfolger von Kimi Räikkönen bei Ferrari fest eingeplant. Leider werden wir das nicht erleben dürfen. Jules ist ein verlorenes Talent der Formel 1.»
«Wenn sich die Emotionen um diesen Verlust gelegt haben, dann werden Fragen um die Umstände seines Unfalls wieder auftauchen. Für mich steht fest – es wurden Fehler gemacht, aber es gab auch ein überaus unglückliches Timing. Aber jetzt darüber zu polemisieren, nützt nichts. Dies ist die Zeit, in welcher wir Bianchi gedenken wollen.»