Ferrari: «Auto ist nicht gut genug für den Titel»
James Allison und Sebastian Vettel
Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagte jüngst den Stuttgarter Nachrichten, dass man die Scuderia nie abschreiben solle.
Auch wenn der Vorsprung von Weltmeister Lewis Hamilton mit 42 Punkten immer noch komfortabel wirkt. Das seien aber nicht einmal zwei Rennen, merkte Wolff an. Auch wenn Rennen wie in Ungarn, als Hamilton als Sechster und Rosberg als Achter mal nichts mit dem Sieg und dem Podium zu tun hatten, eine Seltenheit sind.
Ausgerechnet aus dem Ferrari-Lager kommt nun eine Intervention. Technikchef James Allison stellte nach dem Coup von Budapest gegenüber ESPN klar: «Wir haben immer gesagt, dass unser Auto nicht gut genug ist, um in diesem Jahr um irgendeine Weltmeisterschaft fahren zu können.» In der Tat waren vor Saisonbeginn drei Siege als Ziel nach der desaströsen Saison 2014 ausgegeben worden. Das hat der Traditionsrennstall nach zehn Rennen bereits erreicht.
Er sei zwar zufrieden mit dem Sieg und der bisherigen Saison, so Allison. Aber auf den Punkt gebracht: Ferrari schaut von Rennen zu Rennen. Damit wolle man versuchen, immer konkurrenzfähiger zu werden. «Wir können glücklich damit sein, dass wir gezeigt haben, welchen Sprung wir vom letzten Jahr gemacht haben. Aber für uns als Team gibt es noch so viel mehr zu tun, um einen Ferrari zu bauen, auf den jeder stolz sein kann.»
Denn trotz des jüngsten Triumphs vergisst Ferrari natürlich nicht die Rennen davor, in denen es alles andere als optimal verlief. «Wir haben nicht das geholt, was wir mit unseren Möglichkeiten hätten holen sollen», so Allison. Vettels etwas glücklicher Podiumsplatz in Silverstone hat den Blick in Maranello für den Status Quo ebenso wenig verklärt wie nun der Sieg in Ungarn.
Das Wochenende auf dem Hungaroring sei eine Rückkehr zu dem gewesen, was man sich erhofft hatte. «Mit dem zusätzlichen Bonus, dass die Jungs vor uns Probleme hatten», so Allison, der damit unter anderem auf die verpatzten Starts von Hamilton und Rosberg anspielte.
Gleichzeitig auch ein Beweis, dass Ferrari tiefstapelt. Denn Fakt war in Ungarn auch, dass sich Vettel und Teamkollege Kimi Räikkönen im Anschluss deutlich absetzen konnten.