McLaren: Für Honda gibt es keinen Plan B
McLaren-Teamchef Eric Boullier
Wird in Singapur alles besser? McLaren-Superstar Fernando Alonso sagte am vergangenen GP-Wochenende in Monza: «Wir wussten, dass es für uns auf den schnellen Kursen von Spa-Francorchamps und Monza schwierig werden würde. Aber selbst wenn das nicht so offensichtlich ist – wir haben Fortschritte erzielt. Und ich bin davon überzeugt: in Singapur werden wir konkurrenzfähiger sein.»
Der Nordire Mark Gallagher, früherer Chef der Motorenfirma Cosworth sieht, hat unlängst kritisiert: «McLaren hat sich gewiss immer darauf verlassen, dass Honda sehr schnell einen erstklassigen Motor liefert. Honda auf der anderen Seite braucht ein siegfähiges Chassis und Fahrer, die ihren Job machen können. Nüchtern betrachtet, sehe ich heute nur eine Seite, welche ihren Verpflichtungen nachkommt. Bei der anderen habe ich den Eindruck, dass sie seltsamerweise nicht in der Lage zu sein scheint, mit der notwendigen Hingabe zu arbeiten.»
«Honda wirkte von Anfang an schlecht vorbereitet, es scheint an Verständnis zu mangeln, was die technische Herausforderung und was die Vordringlichkeit der Aufgaben angeht. Vielleicht wäre es für McLaren besser gewesen, 2015 noch ein weiteres Jahr mit einem Kundenmotor zu fahren, auf dass Honda mehr Zeit zum Entwickeln gehabt hätte.»
Durch die karge Kost der Saison 2015 müssen McLaren und Honda hinunter würgen, denn es gibt keinen Plan B. McLaren-Teamchef Eric Boullier sagt gegenüber CNN: «Wir sind davon überzeugt, dass wir den richtigen Weg gehen. Um Mercedes mittelfristig zu bezwingen, musst du einen Hersteller als Partner haben, und Honda war der einzige seriöse Motorenhersteller, der uns diese Chance bieten konnte. Ja, wir machen derzeit zusammen eine schwierige Zeit durch, aber wir bleiben vom Erfolg überzeugt.»
Boullier dementiert die Unterstellung, es bröckle schon gewaltig zwischen McLaren und Honda: «Die Atmosphäre im Team ist gut. Wir haben auch übereinstimmende Werte, was die Berechnungen der Fortschritte angeht und dann die Umsetzung auf der Rennstrecke. Wir arbeiten alle mit grosser Hingabe.»
«Gegenwärtig befinden wir uns in einer Übergangsphase zwischen der Entwicklung des diesjährigen Autos und des nächstjährigen Modells. Was man von aussen eben nicht sehen kann, ist die Art und Weise, wie sich das Team in den letzten fünfzehn Monaten verändert hat.»