Ferrari in Japan: Seit Michael Schumacher ’04 sieglos
Michael Schumacher 2004 in Suzuka
Ferrari und Suzuka, diese Liebe ist mit der Ära Michael Schumacher erkaltet – seit 2004, als Schumi den letzten seiner fünf Suzuka-GP-Siege in Rot errang, hat auf der wundervoll gelegenden, japanischen Rennstrecke kein Ferrari-Pilot mehr gewinnen können! Der letzte Podestbesucher in Ferrari-Overall in Suzuka: Felipe Massa 2012, als Zweiter.
Ganz anders verhält es sich mit Sebastian Vettel und Suzuka: er triumphierte hier 2009, 2010, 2012 und 2013, jeweils im Red Bull Racing-Renault. Vettel liebt Suzuka.
Der Singapur-Sieger meint: «Suzuka ist ganz ohne Zweifel einer der Lieblingskurse nicht nur von mir, sondern von vielen Formel-1-Piloten. Er ist flüssig, mit vielen schnellen Kurven, besonders im ersten Pistenteil mit dem wundervollen S-Kurven. Das Fahren macht deshalb so viel Spass, weil du hier wirklich spüren kannst, wenn sich der Wagen am Limit bewegt, du fühlst dich lebendig und gut.»
«Suzuka ist nicht nur wegen seiner Form einer Acht mit keiner anderen Piste zu vergleichen. Denn wir haben neben den schnellen Kurven auch einige langsame, die nicht weniger anspruchsvoll sind. Und das bedeutet – die Abstimmung deines Autos ist immer ein Kompromiss. Du neigst aber dazu, den Wagen eher auf eine gute Balance in den schnellen Kurven zu trimmen, weil es ganz wichtig ist, dass sich der Pilot dort wohlfühlt.»
«Klar ist das Abschlusstraining in Japan so wichtig wie auf jeder anderen Piste. Aber immerhin kannst du in Suzuka überholen, wenn du im Training nicht ganz vorne stehst. Das Rennen erzeugt unter anderem deshalb so starke Emotionen, weil immer auch das Wetter einen Einfluss hat.»
Und tatsächlich braut sich vor der Küste Japans wieder mal ein Taifun zusammen, der das Trainings- und Renngeschehen nach jüngsten mindestens am Samstag beeinträchtigen soll.
Vettel und auch Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene geben zu: Suzuka ist bei aller Begeisterung von Vettel kein Kurs, der auf die Qualitäten des Ferrari massgeschneidert ist. Aber Sebastian sagt auch: «Generell haben wir in diesem Jahr ein Fahrzeug, das auf den meisten Pisten wenn nicht siegfähig, so doch konkurrenzfähig gewesen ist.»
Daher gilt: Das Maximum aus dem Rennen in Japan schöpfen, mindestens mit einem Podestplatz liebäugeln, eine allfällige Schwäche von Mercedes sofort nutzen.