Pirelli-Reifentest in Abu Dhabi: Alle Teams dabei!
So wird 2016 die weichste Pirelli-Reifenmischung aussehen
Wochenlang hatten sich einige GP-Teams gesträubt, als Pirelli zu Reifenversuchen im Anschluss ans WM-Finale von Abu Dhabi einlud: Die Rennställe wiesen darauf hin, dass sie sich einen Extratest auf dem Yas Marina Circuit nicht leisten könnten. Nun aber hat Pirelli zusammen mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone offenbar eine finanzielle Lösung gefunden. Das Mailänder Traditionsunternehmen bestätigt – sämtlich zehn 2015er Formel-1-Teams werden am Test vom 1. Dezember teilnehmen, gefahren wird von neun Uhr morgens bis neun Uhr abends.
Die Rahmenbedingungen: Jedes Team darf nur einen Wagen einsetzen, die Rennställe werden keine neuen Teile ausprobieren dürfen, der Test muss sich komplett auf die Reifen konzentrieren.
Dabei weiss kein Fahrer, was er fährt: Sämtliche Versuchsreifen werden ohne die üblichen Farbmarkierungen sein und ohne Aufschriften. Pirelli allein weiss, welches Auto zu welcher Zeit mit welchen Reifen unterwegs ist.
Die Daten werden dann von den Italiener ausgewertet, später werden diese Erkenntnisse allen Teams zur Verfügung gestellt. Pirelli wird mit den 2016er Mischungen und Konstruktionen fahren, darunter auch die neue zusätzliche fünfte Trockenreifenvariante «ultraweich». Die wird 2016 violette gekennzeichnet sein – das war die Wunschfarbe der meisten Fans, die an einer entsprechenden Abstimmung teilnehmen konnten. 85 Prozent der Teilnehmer hatten sich für diese Farbe ausgesprochen.
Der Test wird unter Ausschluss der Medienvertreter stattfinden.
Pirelli wird in der kommenden Saison fünf Mischungen anbieten: Hart (orange), mittelhart (weiss), weich (gelb), extraweich (rot) und – neu – ultraweich (violett). Mit der zusätzlichen Mischung sollen die Rennställe mehr strategische Spielmöglichkeiten erhalten.
Zumal das Auswahlprozedere verändert wird: Pirelli wird zwei Mischungen für den Einsatz auf einer spezifischen Bahn auswählen, die Teams können eine dritte Mischung dazu bestellen, nach eigenem Gutdünken. Natürlich darf dabei die Sicherheit nicht kompromittert werden. Es wird also nicht passieren, dass Pirelli zum Beispiel beim Hitze-GP von Malaysia die ultraweiche Mischung als Team-Wahl akzeptieren würde.