MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Testbeginn ohne Sauber C35: Wieso neues Auto fehlt

Von Mathias Brunner
Felipe Nasr wird in knapp vier Wochen nochmals mit dem 2015er Sauber fahren müssen

Felipe Nasr wird in knapp vier Wochen nochmals mit dem 2015er Sauber fahren müssen

​Gerüchte aus England werden von Sauber bestätigt: Das neue Modell C35 von Felipe Nasr und Marcus Ericsson wird beim ersten Wintertest (ab 22. Februar in Barcelona) fehlen.

Die Formel-1-Fans warten gespannt auf die neuen Rennwagen. Fans des Schweizer Sauber-Rennstalls werden sich ein wenig länger gedulden müssen: Das neue Modell vom Typ C35 (C für Peter Saubers Ehefrau Christiane) wird mit grosser Wahrscheinlichkeit erst beim zweiten Wintertest (1. bis 4. März auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya) debütieren.

«Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir zwischen dem ersten Test, der ja am 22. Februar beginnt, einen Filmtag einlegen und dann das Roll-out fahren», sagt Robert Höpoldseder, Kommunikationsleiter von Sauber. «Aber die Berichte stimmen, wonach wir beim ersten Test, also an den vier Tagen ab dem 22. Februar, noch mit dem 2015er Auto fahren werden, allerdings in 2016er Farben.»

Gemäss Reglement stehen jedem Team pro Saison zwei solcher Filmtage zu, dabei dürfen nicht mehr als 100 Kilometer zurückgelegt werden. Der Autoverband FIA muss überdies davon informiert sein, welche Fahrzeuge und welche Fahrer zum Einsatz kommen. Der Wagen rollt auf Demo-Reifen von einer sehr harten Mischung, welche mit dem aktuellen Pirelli-Gummi wenig zu tun haben.

Wieso ist Sauber im Rüchstand? «Ich würde das eigentlich nicht als Rückstand bezeichnen», erwidert Höpoldseder. «Die Situation geht vielmehr darauf zurück, dass der Australien-Termin um zwei Wochen vorgezogen wurde. Als klar war, dass Melbourne 14 Tage vorher als eigentlich vorgesehen stattfindet, haben wir uns gesagt – wir bleiben beim ursprünglichen Zeitplan der Produktion. Die Produktion des neuen Wagens zu beschleunigen, hätte Ressourcen gekostet. Es ist kein Geheimnis, dass wir da nicht aufgestellt sind wie ein Top-Team. Zudem wollten wir nichts überstürzen. Also bleiben wir beim ersten Plan.»

«Uns ist es lieber, wir lassen uns genügend Zeit. Beim Aufbau eines neuen Autos bist du immer an alle Ecken und Enden unter Druck. Nochmals zwei Wochen wegzunehmen, damit hätten wir uns selber unnötig belastet.»

«Wir wissen auch, dass das nicht optimal ist. Klar würden wir gerne beide Tests mit dem neuen Modell fahren. Wir haben aber anhand des Beispiels Force India im vergangenen Jahr gesehen, dass man auch dann eine gute Saison zeigen kann, wenn der Einsatz im ersten Test nicht möglich war.»

Tatsächlich war Force India vor gut zwölf Monaten aus anderen Gründen verspätet: Die in Silverstone ansässige Truppe hatte auf die Arbeit im Kölner Windkanal von Toyota umgestellt, man wollte lieber länger im Kanal arbeiten. Daher debütierte das neue Auto nicht in Jerez. Beim zweiten Test in Barcelona fuhren Nico Hülkenberg und Sergio Pérez mit dem Vorjahreswagen, erst zum dritten und letzten Test war der neue Renner fertig.

Im Jahr zuvor fehlte beim Testauftakt in Andalusien der neue Lotus, bevor es damals für zwei Tests nach Bahrain ging. Lotus führte den ersten Funktionstest dann in Jerez durch (als einziges Team), bevor die Truppe nach Arabien ausrückte.

Der Plan der Formel-1-WM 2016 wurde deshalb umgestellt, weil Raum für 21 Rennen geschaffen werden musste. Eigentlich war der Saisonbeginn in Australien erst auf 3. April geplant. Als dies um zwei Wochen vorgezogen wurde, mussten auch die Wintertests um 14 Tage vorverschoben werden.

Robert Höpoldseder: «Wir haben es in der Formel 1 schon erlebt, dass Autos auf den letzten Drücker fertiggestellt wurden und dann beim ersten Test kaum zum Fahren gekommen sind. Die Praxis hat gezeigt, dass es nicht gezwungenermassen von Nachteil sein muss, später zu debütieren.»

Force India zeigte 2015 trotz späten Beginns die beste Saison der Firmengeschichte – das Team eroberte in der Markenwertung den fünften Rang.

Präsentationen/Roll-out
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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