Neues Qualifying schon in Bahrain Vergangenheit?
Bernie Ecclestone: «Ich war von Anfang an kein Fan des neuen Systems»
Der ausgebliebene Schlussspurt im Qualifying zum Australien-GP sorgte für viel Kritik und Selbstkritik in der Boxengasse. Das erst vor Wochen beschlossene, neue Format, das ein Eliminierungssystem vorsieht, sorgte für ein langweiliges Ende des Abschlusstrainings. Die Formel-1-Stars beendeten ihre Zeitenjagd mehr als vier Minuten vor dem Fallen der schwarz-weiss karierten Flagge – und lösten damit Bestürzung bei den Teamchefs aus.
Diese hatten sich nämlich unisono für die Einführung des neuen Qualifyings ausgesprochen – und übten sich hinterher in Selbstkritik. «Das neue Format ist ziemlicher Müll. Da haben wir nichts verbessert», klagte etwa Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff, und Niki Lauda bezeichnete die neuen Regeln für die Zeitenjagd sogar als «Griff ins Klo».
Der dreifache Weltmeister und F1-Vorstandsvorsitzende der Sternmarke erklärte auch: «Man darf keine Sekunde warten. Zurück zum alten System, dann kommt die Spannung wieder zurück, die Zuschauer kommen zurück. Der einzige Weg, das noch zu retten.»
Genau das wollen die Chefs der Formel-1-Rennställe nun auch tun – und zwar noch vor dem Start zum ersten WM-Lauf. In einem Treffen sollen sofortige Massnahmen beschlossen werden, die schon beim zweiten Qualifying der Saison in Bahrain umgesetzt werden sollen. «Das ist auch möglich», bestätigte Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Der geschäftstüchtige Brite, der nicht in Melbourne weilt, erklärte auch: «Das war die Idee des Automobilweltverbands FIA. Wenn dessen Vertreter sich mit uns für Änderungen einsetzen oder wenn alle Formel-1-Teamchefs sich mit uns auf gewisse Änderungen einigen, dann können wir das auch schnell umsetzen.»
Ecclestone betont auch: «Ich war von Anfang an kein Fan des neuen Systems und hatte einen anderen Vorschlag gemacht. Demnach wäre beim Qualifying alles beim Alten geblieben. Die einzige Änderung, die ich eingeführt hätte, wären Zeitstrafen für die ersten Zehn des vorangegangenen Rennens. Das würde die Startaufstellung ganz schön durcheinander bringen und spannende Duelle in den ersten beiden Renndritteln sorgen. Und man müsste keinen grossen Aufwand betreiben, sondern nur die Zeiten dazuzählen.»