McLaren-Honda: Stoffel Vandoorne duscht Jenson Button
Stoffel Vandoorne (links) mit Fernando Alonso (rechts)
Dein erster Gegner ist immer der eigene Stallgefährte. Das gilt ganz besonders dann, wenn ein neuer Mann ins Team kommt und versucht, am Image des etablierten Fahrers zu sägen. Stoffel Vandoorne wurde am Freitag von Jenson Button nach Strich und Faden entzaubert, als dem Champion von 2009 scheinbar aus dem Nichts die drittschnellste Zeit gelang.
«Ich wusste gleich, dass ich diese Leistung am Samstag nicht wiederholen kann», sagt Button aber heute. «Denn auf Samstag drehen die anderen immer ein wenig die Leistung hoch, wir aber stehen an.»
Dennoch weiss Button: Er hätte mehr aus diesem Abschlusstraining holen können, denn er startet zum Bahrain-GP hinter seinem jungen Stallgefährten Stoffel Vandoorne – der Belgier ist Zwölfter mit 1:31,934 min, der Engländer auf Rang 14 mit 1:31,998 min!
Jenson erklärt: «Ich hatte schon erwartet, dass wir ein wenig näher an den schnellsten Acht sein könnten. Aber um das zu schaffen, hätte schon alles passen müssen. Eigentlich fühlte sich mein Wagen prima an, aber auf einmal hat sich im zweiten Quali-Segment die zuvor so gute Balance verflüchtigt. Mir ist nicht ganz klar, was passiert ist. Zuvor hat der Wagen leicht untersteuert, im letzten Lauf hingegen hat das Auto auf einmal wie wild übersteuert. Das ist mir ein Rätsel. Ich weiss nicht, ob das mit den fallenden Pistentemperaturen zu tun hat.» McLaren prüft derzeit auch, ob mit den Reifendrücken alles in Ordnung war.
Stoffel Vandoorne war sichtlich happy, einer der ersten Gratulanten war Fernando Alonso. Der Belgier sagt: «Ich darf wirklich zufrieden sein. Ich fühlte mich schon gestern recht wohl im Auto. Aber ich wusste gleichzeitig auch, dass ich mit jeder Runde schneller werden kann. Alles lief nach Plan. Ich erkannte anhand der Daten, dass ich nicht weit von Jenson weg liege. Und wenn alles passen würde, dass ich auch vor Button liegen kann.»
«Noch immer kann ich kaum glauben, dass ich in knapp 24 Stunden einen Grand Prix bestreiten werde! Bislang habe ich mich ganz aufs Abschlusstraining konzentriert. Nervös werden kann ich noch morgen.»