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Toto Wolff trotz zwei Mercedes-Siegen: «Kein Trend»

Von Mathias Brunner
Mercedes-Benz: Zwei Rennen, zwei Siege

Mercedes-Benz: Zwei Rennen, zwei Siege

​Zwei Rennen 2016, zwei Siege von Mercedes-Benz, Führung in der Fahrer-WM mit Nico Rosberg, Führung in der Markenwertung. Aber Teamchef Toto Wolff sagt: «Ich sehe noch keinen Trend.»

Alles scheint nach Plan zu laufen zur zweiten erfolgreichen Titelverteidigung von Mercedes-Benz: Viele im Fahrerlager sind der Überzeugung – Ferrari wird schon gewaltig zulegen müssen, um die Silberpfeile am dritten Titelgewinn in Folge zu hindern. Aber Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff bleibt auf der Hut.

Der Wiener sagt: «Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an Nico. Er hat einen tollen Lauf, fünf Siege in Folge und kein einziger Fehler am Renntag von Bahrain. Er hatte einen sauberen Start, eine gute erste Kurve und fuhr dann das Rennen kontrolliert nach Hause. Er war schnell, als er es sein musste, und ging keine unnötigen Risiken ein. Das war ein weiterer verdienter Sieg für ihn.»

«Lewis fand sich wie in Melbourne nach der ersten Kurve auf Platz 7 wieder. Auch diesmal zeigte er seinen berüchtigten Kampfgeist und kämpfte sich auf das Podium zurück. Er kam erneut schlecht weg. Dem müssen wir auf den Grund gehen.»

«Wir haben im gesamten Feld gesehen, dass die neuen Regeln für mehr Abwechslung bei den Starts sorgen – genau das war das Ziel. Danach wurde er in der ersten Kurve bei einem relativ überoptimistischen Manöver von Bottas getroffen. Dabei wurde das Auto am Frontflügel und dem Unterboden schwer beschädigt. Das kostete ihn viel Performance. Ab diesem Zeitpunkt ging es um Schadensbegrenzung und darum, sich trotz eines beschädigten Fahrzeugs durch das Feld zu kämpfen. Das ist Lewis grossartig gelungen. Aber zur Rennmitte war klar, dass er nicht die Pace hatte, um Räikkönen anzugreifen. Deshalb gingen wir auf Nummer sicher und brachten es ins Ziel.»

«Das war erst das zweite von 21 Saisonrennen, man kann anhand der Ergebnisse also noch keine Trends ausmachen. Als Team sind wir aber zufrieden, so einen starken Start in das Jahr hingelegt zu haben. Wir nutzen die Chancen, die wir bekommen. Es ist jedoch auch klar, dass wir heute ein anderes Rennen erlebt hätten, wenn Sebastian Vettel nicht vor dem Start ausgefallen wäre. Das hält uns mit beiden Beinen auf dem Boden, damit wir für das nächste Rennen in China noch mehr aus uns herausholen.»

Technikchef Paddy Lowe meint: «Das war ein ereignisreicher Start in das Rennen. Sebastian schied aus und dann gab es in der ersten Kurve den Zwischenfall mit Lewis. Das Auto war danach stark beschädigt, besonders am Unterboden, aber auch am Frontflügel. Entsprechend waren wir erleichtert, dass es dennoch genügend Performance bot, damit Lewis seine Aufholjagd starten konnte.»

«Wir dachten darüber nach, den Frontflügel beim ersten Stopp zu wechseln, entschieden uns aber letztlich dagegen, da der Schaden daran nicht so gross war, dass er den Zeitverlust an der Box gerechtfertigt hätte.»

«Nico zeigte derweil einen starken Start und hatte einen guten Vorsprung, weil Kimi ebenfalls in der ersten Kurve zurückfiel. Somit war es ein klares Rennen ohne Probleme für ihn. Nachdem Lewis sich wieder bis hinter Kimi zurückgearbeitet hatte, entschieden wir uns dazu, etwas anderes zu probieren, um ihn mit den Medium-Reifen auf einer Zweistopp-Strategie nach vorne zu bringen. Das sah zunächst vielversprechend aus. Er machte Zeit auf Kimi gut, obwohl er nach dem ersten Stopp auf der langsameren Reifenmischung fuhr. Bald wurde jedoch ersichtlich, dass der Medium-Reifen genauso stark abbaute wie die weiche Mischung. Damit verlor diese Strategie relativ rasch an Wirkung. Aus diesem Grund wechselten wir auf eine Dreistopp-Strategie zurück. Ferrari zog natürlich nach und so mussten wir das auch bei Nico tun.»

«Zu diesem Zeitpunkt waren alle drei Autos auf den gleichen Reifen unterwegs und wir mussten nur noch die Positionen bis zur Zielflagge halten. Es war grossartig für Nico, erneut zu gewinnen und eine starke Schadensbegrenzung durch Lewis, der sich viele Punkte zurückgeholt hat. Allerdings war es schade, dass Lewis seine fantastische Pole-Position ohne eigenes Verschulden nicht in einen Sieg umsetzen konnte.»

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