Ferrari-Motor Sebastian Vettel: Wieso er kaputt ging
Maurizio Arrivabene
Das hat es bei Sebastian Vettel noch nie gegeben: Der Heppenheimer konnte noch nicht mal den Bahrain-GP in Angriff nehmen, da rollte sein Formel-1-Renner schon wegen eines Defekts aus, eine Premiere in der GP-Laufbahn des vierfachen Weltmeisters.
Nach dem Rennen sitzt Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene im Gästebereich der Italiener und sagt: «Eine erste Analyse unserer Techniker hat ergeben – entweder es ist ein Teil der Einspritzdüse in den Zylinder gefallen oder es gab eine Berührung zwischen Kolben und Ventil. Wir müssen uns das im Werk noch genauer anschauen.»
Auf die Frage, ob es einen solchen Defekt auf dem Prüfstand schon mal gegeben habe, versucht Arrivabene einen Scherz: «Nein. Und wenn es passiert wäre, dann würde ich jetzt zur Antwort geben – nein.»
Macht sich Maurizio Arrivabene Sorgen um die Standfestigkeit? Der Italiener sagt: «Das kann ich erst sagen, wenn die Detailanalyse vorliegt. Wenn wir genau wissen, was im Triebwerk von Sebastian Vettel passiert ist, dann gibt es das auch Rückschlüsse auf die anderen Motoren. Vorher kann ich nicht mehr dazu sagen.»
Was sagt Arrivabene generell zur Leistung von Ferrari an diesem Wochenende? Maurizio: «Im Abschlusstraining wollten wir herausfinden, wieviel Viagra die anderen einwerfen für eine schnelle Quali-Runde. So wie es aussieht, ist das eine ganze Menge. Das ist gut, denn das zeigt uns, dass sie unter Druck stehen. Nein, ernsthaft – wir waren zuversichtlich, dass wir eine gute Quali zeigen würden. Aber in Australien war der Abstand zwischen uns und Mercedes aufgrund des besonderen Verlaufs des Trainings nicht klar. Hier wollten wir also Klarheit. Die haben wir bekommen. Wir haben gemerkt – wir müssen weiter zulegen.»
«Im Rennen gibt es für mich zwei Sichtweisen: Mit Rang 2 bin ich happy. Obwohl der Start von Kimi nicht so gut war, konnten wir ein gutes Rennen zeigen. Mit dem Ausfall von Sebastian sind wir natürlich nicht so glücklich.»
Was war das Problem bei Kimi am Start? Maurizio Arrivabene: «So wie es aussieht, ist er mit den Fingern von der Kupplungswippe gerutscht. Jedenfalls hat er uns das gesagt. Daraufhin haben die Hinterräder zu stark durchgedreht. Vielleicht, und ich betone das: vielleicht hat das die Siegchance kompromittiert.»
«Danach hat Kimi ein sehr angriffiges Rennen gezeigt, und ich hatte viel Freude an seinen Überholmanövern. Das ist der spektakuläre Räikkönen aus seinen besten Tagen, wie etwa beim Duell mit Daniel Ricciardo.»