Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Renault und Ferrari: Wettlauf der Junioren aus China

Von Mathias Brunner
​Renault hat den Kartfahrer Sun Yue Yang ins Nachwuchsprogramm aufgenommen. Die Franzosen liegen im Fernduell mit Ferrari – auch die Italiener fördern einen Chinesen.

Renault-CEO Carlos Ghosn hat anfangs Februar dargelegt, wie er sich die Zukunft von Renault vorstellt. Schwerpunkt ist dabei die Rückkehr als Werksrennstall in die Formel 1. Aber das Programm geht weit über den Grand-Prix-Sport hinaus.

Grundsätzlich besteht Renault Sport aus zwei Einheiten – Renault Sport Racing sowie Renault Sport Cars. Die Rennseite umfasst alle Motorsportprogramme: Das «Renault Sport Formula One Team», wie der GP-Rennstall offiziell heisst, das Team aus der Formel E (Renault e.dams), die Zweiliter-Formel Renault, die Renault Sport R.S.01-Trophäe, dazu Kundenprogramme für Rundstrecke und auf Rallyepisten. Die Zentralen befinden sich in England (Formel-1-Werk von Enstone) und in Viry-Châtillon bei Renault.

Renault Sport Cars ist Folgeeinheit von Renault Sport Technologies – hier geht es um die Entwicklung und um den Verkauf der sportlichsten Renault-Serienfahrzeuge, wie etwa den Clio R.S.
Das Ziel von Renault mit der neuen Stuktur: Die Formel 1 soll Magnet sein, um die Faszination für die Marke Renault zu stärken und technische Kompetenz zu beweisen. Technisches Know-how soll auch in der Formel E unter Beweis gestellt werden.

Carlos Ghosn: «Der Rennsport setzt noch immer Sportfreunde und Alltagsautofahrer unter Strom, daher haben wir uns für dieses umfangreiche Programm entschlossen. Die Formel 1 soll helfen, uns in Märkten bekannter zu machen, wo wir noch Neulinge sind. Wir streben auch nach einem Techniktransfer vom Motorsport in den Serienbau.»

Zum Kern der Faszination Motorsport gehören die Fahrer: Kevin Magnussen und Jolyon Palmer sind beide für ein Jahr verpflichtet, mittelfristig will Carlos Ghosn einen Star am Lenkrad sehen, längerfristig soll – in der Art von Red Bull Racing – der eigene Nachwuchs Formel 1 fahren.

Im Rahmen der Fahrerakademie von Renault werden 2016 gefördert: Der 23jährige Engländer Oliver Rowland (Meister der Formel Renault 3.5 2015), der in diesem Jahr in der GP2 antritt. Der 18jährige Genfer Louis Delétraz, der in der Formel V8 3.5 antritt. Der 20jährige Londoner Jack Aitken, der ebenso in der GP3 antreten wird wie der Schweizer Kevin Jörg (20). Leiter des Nachwuchsprogramms ist Frédéric Vasseur, das Tagesgeschäft jedoch wird von Mia Sharizman Ismail geführt.

Nun hat Renault die Akademie erweitert – mit dem 15 Jahre jungen Chinesen Sun Yue Yang. Er ist der erste Fahrer im Förderprogramm der Franzosen, der schon im Kartsport unterstützt wird. Als Leistungsausweis bringt der Teenager Rang 4 im Garda-Wintercup mit oder den fünften Platz im WSK Champions-Cup.

Renault-Sportdirektor Frédéric Vasseur: «Sun hat im Kartsport grosses Potenzial gezeigt und soll in Ruhe für grössere Aufgaben aufgebaut werden.»

Die Förderung ist nicht ganz uneigennützig: Der chinesische Markt ist für Renault ein Wachstumsmarkt – anfangs 2016 wurde das erste eigene Werk in China eröffnet.

Sun Yue Yang ist derzeit der zweite Chinese in einem Förderprogramm der Formel 1: Guanyu Zhou (16) fährt als Mitglied der Ferrari-Fahrerakademie 2016 in der Formel-3-EM.

Ma Qing Hua war 2012 der erste Chinese, der an einem Formel-1-GP-Wochenende teilnahm (Freitagtraining für HRT in Monza).

Der vor 33 Jahren in den Niederlanden geborene Ho Pin Tung war 2010 Teil der Renault-Nachwuchsförderung. Tung fuhr 2003 in der asiatischen Formel BMW und wurde überlegener Meister (10 Siege in 14 Rennen, 13 Mal auf dem Podest). Als Belohnung für seinen Titelgewinn durfte er einen Williams testen – als erster Chinese in einem Formel-1-Renner. Weil Ho-Pin jedoch nicht in China geboren wurde, sehen ihn noch heute viele Chinesen nicht als echten Landsmann.

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