Romain Grosjean bereut Flüche gegen Marcus Ericsson
Romain Grosjean: «Manchmal kreiert man neue Probleme, indem man auf gewisse Sorgen reagiert»
Romain Grosjean wunderte sich über das Medien-Echo, das sein Wutausbruch nach dem China-GP auslöste: «Ich bin etwas überrascht, dass die Konversation, die ich mit Marcus Ericsson nach dem Startcrash in China unter vier Augen und fern von Zeugen geführt habe, überall in den Medien thematisiert wurde.»
Doch eigentlich hätte sich der Haas-F1-Pilot denken können, dass seine harten Worte gegen den Sauber-Pilot bald die Runde machen würden. Denn der junge Rennfahrer war sich keiner Schuld bewusst, und ärgerte sich umso mehr über die Schimpftirade seines Konkurrenten. Der sonst so stille Schwede fand nach dem Rennen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com denn auch klare Worte.
«Er sagte, ich sei ein verdammter Idiot und noch viel Schlimmeres. Ich finde das sehr unprofessionell und respektlos. Er ist erwachsen und sollte sich auch so benehmen. So redet man nicht miteinander! Da habe ich mich schon auch aufgeregt», schimpfte der Blondschopf. Kleinlaut pflichtet ihm Grosjean einige Tage und viele Schlagzeilen nach dem Wutausbruch nun bei: «Wie auch immer, ich hätte diese Worte nicht sagen dürfen», räumt der Genfer ein.
Schliesslich war der Startcrash mit dem Sauber-Piloten nicht das Einzige, was im China-GP nicht nach Plan lief. Grosjean schildert: «Manchmal kreiert man neue Probleme, indem man auf gewisse Sorgen reagiert. Genau das ist unseren Ingenieuren passiert. Ich hoffe, dass ich das gute Gefühl für das Auto hier wieder finden werde.»
Die Strecke in Sotschi gefällt dem 30-Jährigen: «Ich mag Sotschi, es ist ein ausserordentlich technischer Kurs, der durch harte Bremszonen und die darauffolgenden langsamen Kurven bestimmt wird. Als Fahrer brauchst du da ein sanftes Gaspedal, weil du die Kraft beim Kurvenausgang auf die Strecke bringen musst. Das ist alles andere als einfach. Eine Herausforderung ist auch die dritten Kurve, genauso wie Kurve 13 auch.»
Dass er derzeit in den Medien als möglicher Ferrari-Pilot der Zukunft gehandelt wird, will Grosjean nicht überbewerten: «Das hat wohl damit zu tun, dass Gene Haas in einem Interview gesagt hat, er würde mich nicht aufhalten, wenn ich würde gehen wollen. Aber wieso sollte ich das nach einem so guten Start und angesichts des grossen Potenzials des Teams machen? Ich fühle mich sehr wohl in dieser Mannschaft, in der man alles offen ansprechen kann. Wir wollen den amerikanischen Traum verkörpern und vorne mitspielen. Das fasziniert mich sehr.»