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Pascal Wehrlein (Manor): 2017 lieber Duelle als Speed

Von Mathias Brunner
Medienrunde mit Pascal Wehrlein

Medienrunde mit Pascal Wehrlein

​Manor-Fahrer Pascal Wehrlein spricht über das kommende Wochenende in Sotschi sowie über die für 2017 geplanten Regeln: «Wir Fahrer wissen genau, was wir wollen. Aber erhalten wir das auch?»

Manor-Fahrer Pascal Wehrlein ist an diesem Wochenende nur einmal zu langsam – auf dem Weg zur deutschsprachigen Medienrunde. Der Sigmaringer entschuldigt sich: «Ich bin bei der Pistenbesichtigung von Sky aufgehalten worden für ein Interview, sorry.»

Pascal, welche Eindrücke bringst du von der Strecke zurück?

Eigentlich die gleichen, die ich im Fernsehen hatte. Die Piste ist sehr eben, die Strecke ist flach, es gibt kaum Bodenwellen. Die Kurven sind zumeist 90-Grad-Ecken. Ich bin ganz optimistisch für hier, weil eine unserer Schwächen – der übermässige Reifenverschleiss – wegen der glatten Bahn nicht so ins Gewicht fällt wie auf anderen Strecken. Das hat das Team in den letzten zwei Jahren hier schon festgestellt.

Du hast jetzt ein paar Mal über das Thema Reifenverschleiss gesprochen. Ihr wisst genau: Der muss bei uns runter. Wie packt ihr das an?

Das spielen mehrere Faktoren mit hinein. Einerseits, wie man die Reifen nutzt, in welchem Temperaturfenster du dich bewegst, welche Möglichkeiten du überhaupt hast, diese Temperaturen zu ändern. Dann die Abstimmung: Welche Balance habe ich im Auto? Verschleissen die Reifen an der Vorderachse oder an der Hinterachse mehr? Der Abtrieb spielt ebenfalls eine Rolle. Als Faustregel gilt: Je mehr Abtrieb ein Wagen hat, desto besser halten die Reifen, weil du aufgrund der zusätzlichen Saugnapfwirkung in den Kurven weniger Rutschen hast, im Reifen also weniger Energie arbeitet. Das sind ungefähr die Gebiete, an welchen wir arbeiten.

Wie ist rückblickend das China-Wochenende von euch einzuordnen?

Ein Schritt nach vorne war es nicht, weil wir ungefähr am gleichen Punkt waren wie vorher. Es war eher die Bestätigung für Bahrain, dass unser Ergebnis von Sakhir keine Eintagsfliege war. Wir wissen, dass wir mit Sauber kämpfen und teilweise mit Renault. Das ist unser Leistungsniveau.

Ist es fair zu sagen: Eure beste Chance mittelfristig ist Monaco?

Nein, der Meinung bin ich nicht. Weil du dort vorrangig Abtrieb und gute Traktion brauchst, und da sind wir im Hintertreffen.
Euer Auto sieht auf den ersten Blick wie jenes aus in Australien.

Wann kommt da ein nächster Schritt?

Wir sollten in Barcelona neue Flügel erhalten. Mehr ist derzeit nicht geplant.

Jetzt kommen die 2017er Chassis-Regeln doch wie ungefähr geplant. Was ist deine Meinung?

Ich bin da ein wenig skeptisch. Denn wenn zusätzlich Abtrieb über einen Diffusor gewonnen wird, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass das uns sehr viel hilft, wenn wir leichter überholen sollen. Wir brauchen nicht mehr aerodynamischen Abtrieb, wir brauchen mehr mechanischen Abtrieb, also über die Reifen. Wir Fahrer haben da unsere Position sehr klar gemacht. Ich sähe es schon gerne, wenn die Piloten mehr in die Entscheidungsfindung eingebunden würde. Wir wissen, was in diesen Autos abgeht, wir wissen, was mehr Spass machen würde. Wir wissen, wie man sich näher an den Vordermann arbeiten könnte. Die Piloten mehr einzubinden, das würde allen helfen.

Es bringt nichts, zu viel Downforce ins Auto zu packen. Was bringt es, wenn wir zehn Sekunden pro Runde schneller sind, aber wir können nicht überholen, weil die Aerodynamik eben so tückisch ist, dass du dich kaum im Windschatten halten kannst? Das Spannende am Sport sind doch die Zweikämpfe, das ist eine hohe Leistungsdichte. Damit die Fans vor dem Grand Prix nicht wissen, wer gewinnen wird und schon gar nicht, wer in die Punkte fährt. Das ganze Feld sollte zusammenrücken.

Wie siehst du dich selber nach einem Saisonsiebtel. Wie lautet deine Zwischenbilanz?

Ich glaube, es war allen klar, dass Manor nicht auf einmal um die Spitze kämpfen kann. Wir haben vielmehr die Erwartungen erfüllt, und die haben gelautet – Anschluss ans hintere Mittelfeld finden.

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