WM-Leader Nico Rosberg: Lewis Hamilton als Hilfe
Nico Rosberg bei Modeaufnahmen
Am Wort warnen, das wir gewählt hatten, bleibt der Mercedes-Star gleich mal hängen: «Ich würde nicht sagen warnen. Aber wir müssen doch realistisch sein. Ich bleibe dabei: Was Ferrari wirklich kann, das haben wir noch nicht gesehen. Vieles ist dort schief gelaufen, denkt nur an die Szenen nach dem Start zum China-GP. Wir glauben: Die sind uns gefährlich nahe.»
Die Rennen von Sotschi waren bislang seltsam: Die Premiere 2014 eine Schlaftablette, der WM-Lauf 2015 ein Thriller. Nico Rosberg differenziert: «Ich finde die Piste nicht fad, wie einige behaupten. Du brauchst viel Gefühl in die harte Bremszone zur ersten Ecke hin, die langgezogene Linkskurve ist knifflig. Es ist leicht, mit den Reifen falsch umzugehen. Klar werden wir nicht jedes Mal einen WM-Lauf serviert bekommen, der so unterhaltsam ist wie Shanghai. Aber ich glaube, wir können den Fans eine schöne Show zeigen.»
Woher, so wundern sich viele, kommt die wundersame Wandlung des Nico Rosberg zum Seriensieger?
Rosberg selber meint: «Ich sehe da gar keine grosse Wandlung. Zunächst einmal sage ich immer – ich habe nicht sechs Rennen in Folge gewonnen, sondern nur drei. Denn die drei aus der Vorsaison nützen mir heute wenig. Was hingegen stimmt: Ich bin der erfahrenste Rosberg, den es je gab. Die Duelle mit Lewis Hamilton in den vergangenen zwei Jahren waren eine grosse Hilfe. Da konnte ich viel lernen, was ich heute alles umsetzen kann. Ich bin happy mit meinen Leistungen, aber ich weiss auch, dass viele Gegner bislang Pech hatten. Ich ruhe mich also sicher nicht auf meinen Lorbeeren aus.»
Zu den kommenden 2017er Regeln sagt Nico: «Ich freue mich auf die neuen Autos, vielleicht erleben wir an Bord ja eine angenehme Überraschung. Ich habe auch den Eindruck, dass vermehrt auf uns Fahrer gehört wird. Das ist wichtig und richtig, denn wir allein können sagen, was sich im Rennwagen abspielt. Aber wir Fahrer sind auch weise genug, dass wir nicht nur vorschlagen, was gerade für unser Auto gut ist. Wir probieren, an das grössere Bild zu denken. Wir glauben daran, dass wir diesem Sport etwas geben sollten, und wir möchten das auch tun. Man muss uns nur lassen.»