Lewis Hamilton: Vor Ferrari bleiben ist harte Arbeit
Lewis Hamilton: Bestzeit am Freitag in Sotschi
Auf dem Papier schaut es immer prima aus, wenn der eigene Name auf Rang 1 auftaucht. Auch wenn sich Lewis Hamilton für die Freitagbestzeit im zweiten freien Training nichts kaufen kann. Der Engländer unterbot als einziger Fahrer die 1:38er-Marke – Bestzeit mit 1:27,583 min. Aber dem Champion von 2008, 2014 und 2015 ist mulmig zumute.
«Das war ein konstruktiver Tag. Bis auf ein Detail konnten wir unsere ganze Liste durcharbeiten. Nur ein Punkt fehlte, weil ich einen Reifensatz mit einer Bremsplatte ruiniert hatte. Aber für mich steht fest – wir müssen hart arbeiten, um vor Ferrari zu bleiben. Es sieht so aus, als ob sie an diesem Wochenende einen Schritt näher sind. Es gibt einige Dinge, die wir uns ansehen müssen, um sicherzustellen, dass wir die Abstimmung für die Qualifikation perfektionieren können.»
Hamilton sagt aber auch: «Mit diesen Reifen rutschen wir hier nur herum. Es gibt null Grip, du fährst wie auf Eis. Hoffentlich wird es wärmer, hoffentlich kommt mehr auf die Bahn. Ich hoffe auch, meine Ingenieure haben Recht, wenn sie sagen, dass wir ein Zweistopprennen haben werden. Denn ich kann Einstopper nicht ausstehen – sie sind langweilig, für uns Fahrer, für die Fans.»
Nico Rosberg sagt über seine Arbeit: «Es ist schwierig, auf dieser Strecke alles auf den Punkt hinzubekommen, da die Reifen nur in einem sehr kleinen Fenster perfekt funktionieren. Zudem gibt es viele Stellen der Strecke, an denen man leicht Fehler machen kann. Im zweiten Training ist mir keine schnelle Runde auf dem superweichen Reifen gelungen. Davon abgesehen war es ein guter Tag. Das Auto fühlte sich heute Vormittag auf einer schnellen Runde gut an und auch auf den längeren Läufen am Nachmittag. Das ist sehr ermutigend.»
Tagesfazit von Technikchef Paddy Lowe: «Wir absolvierten heute ein relativ normales Programm. Auf dieser Strecke gibt es zwei grosse Herausforderungen. Die erste ist es, eine saubere Runde hinzubekommen. Denn hier gibt es einige knifflige Bremszonen, besonders vor Kurve 2.»
«Die zweite Herausforderung – herausfinden, wie man das Beste aus den Reifen holt. Die Strecke ist relativ neu und deswegen ist der Asphalt noch sehr glatt. Dadurch ist es schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bringen, ganz besonders bei kühleren Bedingungen, wie wir sie heute erlebt haben. Dennoch sind wir mit dem heutigen Tag durchaus zufrieden. Wir haben fast alle unsere Hausaufgaben für den Freitag erledigt und beide Fahrer sind bislang mit der Abstimmung glücklich.»