Fernando Alonso: «Wir brauchen keine toten Helden»
Fernando Alonso vor Nico Hülkenberg
Klar hat auch Fernando Alonso mit Interesse den Test von Red Bull Racing mit dem so genannten Aeroscreen verfolgt: «Das wird heute Abend bei der Sitzung der Piloten zusammen mit Rennleiter Charlie Whiting ein grosses Thema sein. Wir müssen der FIA vertrauen, dass sie später die richtige Entscheidung trifft, was den Kopfschutz angeht. Nur der Verband hat alle Informationen.»
«Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen – Sicherheit, Komfort, Optik. Wir Fahrer haben da nicht die Kontrolle. Die Red-Bull-Lösung finde ich hübscher. Aber vielleicht kommen ja noch andere Optionen. So oder so ist es für mich ein Muss, dass eine solche Lösung kommt. Wir brauchen keine toten Helden. So viele verstorbene Kollegen in den letzten Jahren in den verschiedenen Einsitzerklassen gingen vor allem auf Kopfverletzungen zurück. So etwas will keiner sehen.»
Jenson Button sagt zum Aeroscreen: «Mir gefällt diese Lösung. Aber der Hauptpunkt für mich ist die Sicherheit. In ein paar Jahren werden wir uns so daran gewöhnt haben, dass wir die Autos von 2016 sehen und sagen werden – das sah etwas seltsam aus. Das Gleiche passierte doch mit den Power-Booten. Die waren zunächst offen, dann wurden sie geschlossen, das sah viel cooler aus, und die Fans haben sich bald daran gewöhnt. Wir müssen für die Sicherheit das Richtige tun. Der Screen schaut wesentlich hübscher aus als der Halo, es sieht eher nach Formel 1 aus. Aber wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich sagen: Ich wähle jene Option, die sicherer ist.»
Fernando Alonso und Jenson Button hatten, wenn auch in unterschiedlichen Worten, vor dem Russland-GP-Wochenende Ähnliches festgehalten: «Wir müssen es schaffen, den feinen Speed vom Freitag in eine Platzierung unter den ersten Zehn im Abschlusstraining umzusetzen. Und wir müssen im Renntrimm zulegen.» Damit bleibt die Frage: Wo stehen die beiden McLaren-Honda-Weltmeister nach diesem ersten Tag auf dem Olympiagelände von Sotschi?
Fernando Alonso findet: «Wir müssen in die Nähe der schnellsten Zehn im Qualifying kommen, das wären für mich gute Nachrichten. Bislang war es so: Wir sahen am Freitag recht gut aus, aber dann habe die anderen am Samstag die Leistung hochgedreht, da konnten wir nicht ganz mithalten. Aber hier bin ich eigentlich recht zuversichtlich. Das Auto fühlt sich gut an, selbst wenn es noch Feinarbeit zu machen gibt mit der Abstimmung.»
«Die Balance in verschiedenen Kurven stimmt noch nicht. Und wir haben noch nicht volle Power gegeben. Heute war jedoch etwas anderes das Hauptthema: Es war heute knifflig, die Reifen ins richtige Betriebsfenster zu bringen, was die Temperatur angeht, das haben nicht alle geschafft.»