Kevin Magnussen erlöst Renault: Rang 7 in Sotschi
Kevin Magnussen (ganz rechts) entgeht dem Durcheinander in der zweiten Kurve
Wenn das so weitergeht, dann muss sich Kevin Magnussen am Ende der Saison keine Sorgen darüber machen, dass er – wie Ende 2014 von McLaren – wieder zur Seite geschoben wird: Der Däne und auch sein britischer Stallgefährte Jolyon Palmer haben bei Renault lediglich Einjahresverträge, die Franzosen haben zwischen den Zeilen anklingen lassen – in aller Wahrscheinlichikeit wird nur einer für 2017 ein Cockpit erhalten. Nach den Leistungen von Russland zu urteilen, liegt Magnussen da im Vortei: Der Däne erkämpft mit einer ganz starken Leistung in Russland die ersten Saisonpunkte für Renault, seit die Franzosen wieder mit einem Werksteam in den GP-Rennsport zurückgekehrt sind. Für Magnussen selber bedeutet Rang 7 die ersten WM-Zähler seit seinem neunten Platz in Brasilien 2014, also seit fast eineinhalb Jahren.
Natürlich ist der Däne im Ziel sehr zufrieden: «Ich freue mich für das ganze Team, weil ich weiss, wie sehr sich jeder reingehängt hat. Mir gelang ein guter Start, aber dann verlor ich einige Ränge, weil ich versuchte, mich aus den ganzen Scharmützeln herauszuhalten. Ab da hiess es: Attacke das ganze Rennen durch. Ich konnte einige schöne Überholmanöver zeigen, der Boxenstopp meiner Jungs war makellos. Wir haben zu Beginn der Saison zweimal Rang 11 geholt und schrammten nur mit etwas Pech an den Punkten vorbei. Heute war das Glück mal auf unserer Seite. Das nenne ich ausgleichende Gerechtigkeit.»
Teamchef Fred Vasseur: «Nach der schlechten Leistung in China spürte ich im Team eine starke Jetzt-erst-recht-Einstellung. Jeder hat sich in die Arbeit gekniet, und die ersten Punkte heute sind der Beweis, dass sich diese Arbeit bezahlt gemacht hat. Kevin hat ein schlicht überragendes Rennen gefahren. Mir würde wirklich nichts einfallen, was er in Sotschi hätte besser machen sollen.»
Jolyon Palmer erreichte Rang 13: «Kevin hat heute gezeigt, was mit dem Wagen möglich ist. Das muss für die kommenden Rennen meine Messlatte sein. Ich selber habe mich mit den Änderungen am Unterboden mit dem Auto wieder viel wohler gefühlt.»
Der Engländer wird am kommenden GP-Wochenende in Spanien zuschauen müssen: Im ersten freien Training wird dort, erstmals in dieser Saison, der junge Franzose Esteban Ocon den Renault fahren.