Sergio Pérez (Force India) 3. in Monaco: Tolle Taktik
Ein frustrierter Ricciardo, ein erleichterter Hamilton, ein glücklicher Pérez
Immer wieder glänzt Force India mit cleverer Rennstrategie, Sergio Pérez ist ja längst als einer der grossen Reifenflüsterer im Feld bekannt, auch bei diesem packenden Monaco-GP: Sergio durfte nach Rang 3 zum sechsten Mal in seiner Formel-1-Karriere aufs Siegerpodest treten. «Ich kann mein Team gar nicht genug loben für diese tolle Strategie», sagt der 26jährige Mexikaner. «Ich wüsste nicht, was wir heute hätten besser machen können und dass dies alles hier in Monaco passiert ist, macht den Erfolg noch süsser. Ich möchte diesen Podestplatz unserem Teambesitzer Vijay Mallya widmen, der uns durch dick und dünn unterstützt.»
Erstaunlich: Die ersten Drei dieses Rennens waren zum Schluss auf drei verschiedenen Reifentypen unterwegs! Sieger Lewis Hamilton auf ultraweich (violett markiert), der frustrierte Daniel Ricciardo auf superweich (nachdem er die rot markierten Reifen denn endlich erhalten hatte), Pérez auf den gelb markierten weichen Walzen.
Sergio sagt: «Wir fanden einfach, dieser Reifen passt am besten auf unser Auto. Zu Beginn nahm ich es wirklich sehr behutsam, weil mir nicht ganz klar war, wie sich die Reifen entwickeln würden. Aber dann merkte ich, dass sie sich ganz fabelhaft machen, und ich legte Tempo zu. Die Reifen haben das gut verkraftet. Ich konnte immer dann ein paar Schaufeln Speed nachlegen, wenn ich es musste.»
Pérez wechselte in Runde 31 auf die weichen Reifen – und fuhr dann bis Runde 78 durch. «Monaco ist bei allen Bedingungen eine Wahnsinns-Herausforderung, aber wenn die Piste nass ist, wie zu Beginn des Rennens, dann wird alles noch viel schwieriger. Ich darf bei aller Bescheidenheit behaupten, dass ich eines der besten Rennen meiner Karriere gefahren bin. Es war heute sehr einfach, einen Fehler zu machen.»
«Ich hatte in Runde 21 von Regenreifen auf Intermediates gewechselt. Dann funkte mir mein Team: Wir überlassen es dir, wann du dir Slicks abholen willst. Ich suchte mir in Ruhe den Zeitpunkt aus, den ich für den richtigen hielt, mein Team komplettierte das mit einem sensationellen Stopp, und auf einmal fand ich mich auf Rang 3 wieder! Ab da war es nur noch eine Frage des Reifen-Managements. Also die Walzen zu schonen, wenn ich dazu die Gelegenheit hatte, und mehr Tempo zu machen, wenn ich es musste. Zum Schluss machte Vettel viel Druck, aber ich hatte Reserven.»