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Daniel Ricciardo (Red Bull): Unbelohnt, unzufrieden

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo in Monaco

Daniel Ricciardo in Monaco

​Eigentlich müsste Daniel Ricciardo seit Monaco fünffacher GP-Sieger sein. Aber der Australier wurde in Spanien und Monte Carlo um die Früchte seiner Arbeit gebracht.

So haben wir Daniel Ricciardo noch selten gesehen. Im Anschluss an den Grossen Preis von Monaco sass der Strahlemann der Formel 1 scheinbar teilnahmslos in der Medienkonferenz, den Blick auf einen Punkt gerichtet, den nur er kannte, die Hände gefaltet, als wolle er den entgangenen Sieg herbeibeten.

Zur Erinnerung: Ricciardo hatte in Spanien geführt, bevor er auf eine Dreitstopptaktik umgestellt wurde. So wie das Ferrari mit Sebastian Vettel tat. Aber den beiden früheren Red Bull Racing-Stallgefährten Ricciardo und Vettel wurde damit ein Bärendienst erwiesen, denn ein Zweistopper war an jenem Tag die bessere Taktik. Ergebnis: Ricciardos Stallgefährte Max Verstappen gewann sensationell in Barcelona, vor Kimi Räikkönen. Ricciardo wurde hinter Vettel Vierter.

In Monaco dann kam es bei Red Bull Racing zu einem Missverständnis in Sachen Reifen. Daniel stand mehr als zehn Sekunden lang, auf seine Walzen wartend, an der Box. Lewis Hamilton bedankte sich und gewann den Monaco-GP.
Eigentlich müsste Ricciardo nun WM-Zweiter hinter Nico Rosberg sein, stattdessen sind ihm zwei Siege und zwanzig Punkte entgangen.

Fünf Jahre nach seinem Grand-Prix-Debüt fühlt Ricciardo, dass er innerhalb seiner Karriere weiter sein sollte. Daniel sagt gegenüber den Kollegen der Sky: «Ein Teil meiner Frustration liegt darin, dass ich fest an meine Fähigkeiten glaube. Ich will dabei nicht eingebildet klingen. Aber ich weiss, dass ich mehr kann. Und ich weiss, dass ich mehr Belohung verdiene. Ich bin jetzt bald 27 Jahre alt und bin nicht ansatzweise so nahe an einem WM-Titel, das sollte nun langsam passieren. In den letzten zwei Wochen hätte ich zwei Rennen gewinnen müssen. Ich komme langsam in die Jahre.»

Ricciardo hat bislang drei Rennen gewinnen können (Kanada, Ungarn und Belgien), in Monaco 2016 stand er erstmals in seiner Formel-1-Karriere auf der Pole-Position.

Daniel in seiner Journalistenrunde: «Ich habe versucht, Spanien ohne zu Murren zu verkraften, aber zwei Mal in Folge eine solche Enttäuschung, das ist ein wenig viel. Wir sind nicht Mercedes. Wir können nicht jedes Rennen gewinnen. Und doch habe ich in Spanien und Monaco geführt. Und ich hatte immer gesagt – Monte Carlo ist unsere beste Siegchance in diesem Jahr. Ich weiss auch nicht, wie das weitergehen wird. Ich weiss nur, dass mir keiner diese Siege zurückgeben kann.»

Daniel Ricciardo ist bis 2018 an Red Bull Racing gebunden.

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