KTM: Fehlplanungen auch in der Modellpolitik

Rio Haryanto im Ramadan: Religiösität contra Racing

Von Mathias Brunner
Rio Haryanto

Rio Haryanto

​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Manor-Fahrer Rio Haryanto ist Muslim. Was passiert nun mit dem Rennfahrer im Fastenmonat Ramadan?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Lisa Schneyer aus Kiel wissen: «Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Manor-Fahrer Rio Haryanto doch Muslim. Wie löst der Rennfahrer denn das mit dem Fastenmonat Ramadan?»

Gute Frage. Grundsätzlich ist es so – der Ramadan (arabisch für «heisser Monat») gibt nach islamischer Auffassung vor, dass einen Monat lang Verzicht geübt wird. Der Ramadan 2016 findet vom 6. Juni bis zum 6. Juli statt. Nach dem Gesetz wird zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf Speis und Trank verzichtet, aber auch auf Rauchen oder den Genuss von Alkohol.

Zum Fasten ist jeder Muslim verpflichtet, der in vollem Besitz seiner Geisteskräfte, volljährig und körperlich dazu fähig ist.

Manor-Fahrer Rio Haryanto ist Muslim. Aber er ist auch Rennfahrer. Und da ist es bei einer körperlich so anstrengenden Tätigkeit wie Grands Prix fahren vielleicht nicht die intelligenteste Idee, auf Flüssigkeit zu verzichten.

Die FIA-Ärzte haben daher klare Richtlinien erlassen. Anders gesagt: Die Religiösität muss hinter dem Rennfahren zurückstehen.

Ein wegen Wassermangels geschwächter Formel-1-Racer ist ein Sicherheitsrisiko – für sich selber und auch für seine 21 Gegner.

Haryantos Manager Piers Hunnisett, der früher selber Rennen bestritten hat, bestätigt, dass sich Rio an den Ramadan hält. Allerdings mit Einschränkungen. Hunnisett: «Niemand will einen Rennfahrer, der bei 350 km/h Konzentrationsschwächen wegen Dehydrierung erleidet.»

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