Sergio Pérez: «Es ist gut, dass es ihn gibt»
Sergio Pérez
Es gehört zu den üblichen Mechanismen des Geschäfts, dass der Mexikaner ein Hauptbestandteil der «Silly Season» ist, die in diesem Jahr früher anfängt als sonst.
Der 26-Jährige, der seine GP-Karriere 2011 beim Sauber-Team gestartet hatte und nach einem McLaren-Zwischenjahr (2013) zu Force India wechselte, wurde mit Ferrari und anderen Top-Teams in Verbindung gebracht.
Zuletzt hatte er die Gerüchte weggelächelt und brav betont: «Ganz ehrlich, das kümmert mich kein bisschen. Ich bin hier, um meine Arbeit zu erledigen und ich werde auch weiterhin wie bisher weitermachen. Ich führe derzeit weder mit Ferrari noch mit einem anderen Team Gespräche!»
Doch Kenner wissen natürlich auch: Was interessiert einen Fahrer sein Geschwätz von gestern, wenn ein gutes Angebot auf dem Tisch liegt? Und je öfter und vor allem konstanter der Mexikaner abliefert, desto interessanter wird er natürlich.
Noch dazu, wo er seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg derzeit so deutlich in die Schranken weist. Und immerhin war es in der Vergangenheit immer der Deutsche, der mit gefühlt sämtlichen Topteams der Motorsport-Königsklasse in Verbindung gebracht wurde. Doch das Blatt scheint sich gewendet zu haben, intern hat Pérez nach acht Rennen mit 39 Punkten die Nase klar vorn, Hülkenberg hat nur 20 Zähler auf seinem Konto. Außerdem wartet der Deutsche immer noch auf seinen ersten Podestplatz in der Formel 1.
Nach seinem starken Auftritt beim Europa-GP wurde Pérez erneut mit den Gerüchten um seine Person konfrontiert. So sagte er Sky Sports F1: «Ich bin sehr glücklich, wo ich bin. Ich genieße es, ich liebe dieses Team.»
Eine Liebeserklärung? Ja, aber inklusive Hintertürchen. «Was nächstes Jahr passiert? Ich hoffe nur, dass ich in der Formel 1 bin, aber wer weiß schon wo? Es ist zu früh um über die Zukunft zu sprechen.»
Dass die bei Force India liegen wird, ist also nicht wirklich gesichert. Auch weil nur die Beteiligten selbst sicher wissen, wie der aktuelle Vertrag gestaltet ist. Wasserdicht scheint er nicht zu sein, denn auch bei Force India selbst bestehen Restzweifel. «In diesem Geschäft kann man sich nie zu 100 Prozent sicher sein, aber ich denke, dass er im kommenden Jahr bei uns sein wird», sagte Teamchef Bob Fernley Reuters.
Wo auch immer er fahren wird: FIA-Präsident Jean Todt ist froh, dass es Pérez gibt. Denn Fahrer wie der Mexikaner sorgen dafür, dass nicht immer die gleichen Piloten auf dem Podium stehen. «Es ist eine umkämpfte Weltmeisterschaft. Es ist gut, dass er Dritter geworden ist. Ich wäre vielleicht noch glücklicher, wenn ich ihn auf dem ersten Platz auf dem Podium sehen könnte. Es ist sehr gut für den Sport, dass auch Autos von kleineren Teams nach vorne kommen», sagte Todt am Dienstag auf der FIA-Sportkonferenz in Turin.