Sebastian Vettel, Ferrari: «Das müssen wir abstellen»
Sebastian Vettel
Getriebewechsel in Russland, Getriebewechsel in Österreich, Getriebewechsel in England – das hat Sebastian Vettel insgesamt 15 Startplätze gekostet. Da ist es ein wenig schwierig, die WM-Hoffnungen gegen Mercedes am Leben zu erhalten.
Der vierfache Weltmeister sagt: «Das Schlimme ist, es ist immer etwas anderes. Hier wollte ich in den siebten Gang hochschalten, aber der Gang ging nicht rein. Wir müssen dem auf den Grund gehen. Wir hatten gestern das gleiche Problem, das geht einfach nicht. Das ist eine Schwäche und die müssen wir abstellen.»
«Die anderen Schäden waren mehr Folgen der Rennen zuvor. Die Kraftübertragung ist nicht dafür gebaut, gewisse Belastungen auszuhalten. Mein Crash in China war nicht stark, aber es hat gereicht, um für Russland ein neues Getriebe nehmen zu müssen. Nach dem Baku-GP war das Getriebe so beschädigt, dass wir es für Österreich wechseln mussten. Aber das hier, das ist neu. Und das müssen wir abstellen.»
«Wir haben gewisse Sicherheitsmassnahmen fürs Training ergriffen, es gab in der Quali dann keine Probleme mehr. Es kann sein, dass es mit der ganz bestimmten Belastung auf dieser Bahn zu tun hat. Aber das hat uns fünf Ränge gekostet, und wenn das im Rennen passiert, dann werden wir mit leeren Händen dastehen.»
«Mit einem idealen Training hätte ich einen Red Bull hinter mir gelassen, aber ich hatte in Stowe einen Riesenrutscher, beim zweiten Versuch dann war die Fahrt durch Kurve 1 nicht optimal. Anders gesagt – ich hatte nie eine saubere Runde. Sonst wäre ich weiter vorne.»
Aber wieso ist Ferrari in England so weit von den Mercedes weg? Vettel meint: «Gute Frage. Das ist mir selber nicht so klar. Es gibt keinen Sektor, der da besonders hervorsticht. Der erste ist recht langsam, der zweite ist schnell, der dritte ist gemischt. Wir verlieren überall Zeit. Die anderen können Leistung hochdrehen, sie haben von der ersten zur zweiten Quali einen grossen Schritt gemacht. Aber sie haben wohl überall einen schnelleren Wagen – auf den Geraden und in den Kurven.»
Vettel hat am Freitag kurz den Kopfschutz Halo ausprobiert. Seb sagt: «Die Sicht nach vorne ist okay, selbst wenn du diese Strebe im Sichtfeld hast. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Sicht nach schräg oben, auch wenn wir natürlich nicht ständig in den Himmel gucken. Ich weiss nicht, wo die Forschung da genau steht. Der Sinn und Zweck ist allen klar. Aber wir brauchen mehr Fahrversuche.»
Die Art und Weise, wie die Regelhüter das Einhalten der Streckengrenzen beachten und entsprechende Strafen verhängen, das geht für Vettel in Ordnung: «Wir haben das in der Fahrerbesprechung gestern lang und breit erörtert, alle Piloten wussten, was auf sie zukommt, wir alle waren dafür. Da muss heute niemand jammern. Mir ist einfach wichtig, dass die Regeln für alle gleich sind.»