Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Daniel Ricciardo: «Man findet Freunde in der F1»

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo: «Nun denke ich dass es durchaus möglich ist, in der Formel 1 Freundschaften zu knüpfen»

Daniel Ricciardo: «Nun denke ich dass es durchaus möglich ist, in der Formel 1 Freundschaften zu knüpfen»

Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo hat seine Ansichten über Freundschaften zwischen GP-Piloten im Laufe seiner Formel-1-Karriere geändert. Er ist überzeugt, dass man in der Königsklasse Freunde finden kann.

Daniel Ricciardo wird oft als der Sonnenschein im Formel-1-Fahrerlager bezeichnet. Der fröhliche Lockenkopf sorgt mit seinem breiten Grinsen und flotten Sprüchen für Heiterkeit und erfreut sich deshalb auch unter den Fahrer-Kollegen grosser Beliebtheit – obwohl er zu den stärksten Piloten im Feld gehört.

Dennoch erklärt der 27-jährige Australier, dass es schwierig ist, unter Konkurrenten Freundschaften zu bewahren. Als Beispiel führt er seine Beziehung zu seinem ehemaligen Toro Rosso-Teamkollegen Jean-Eric Vergne an. Im Gespräch mit den Kollegen von «GPUpdate.net» schildert er: «Das war sehr interessant. Vor unserer GP-Zeit, als wir noch sehr jung waren, da waren wir ziemlich gute Freunde. Wir wuchsen auf und hatten einfach nur Spass.»

Ricciardo erinnert sich: «Wir fuhren beide für das Red Bull Junior Team, erzielten starke Ergebnisse und waren nebenbei einfach nur Kinder. Auch mit 18 Jahren hatten wir einfach nur Spass. Doch als wir in die Renault World Series und daraufhin in die Formel 1 aufstiegen, wurde die Konkurrenz zwischen uns grösser.»

Der Red Bull Racing-Pilot erzählt: «Alles wurde etwas ernster. Und ich würde sagen, das hat unsere Freundschaft etwas geschwächt. Wir hatten nie ein Problem miteinander, es wurde einfach eine echte Wettbewerbssituation unter Rennfahrern. Wir wussten, dass wir eine Chance bei Red Bull Racing bekommen würden, wenn wir uns besser als der Andere anstellen, das hat das Ganze noch verstärkt.»

Ricciardo erklärt: «Man muss eine Grenze setzen und wissen, dass man vielleicht einen Weg einschlagen muss, der die Freundschaft zu einem Kollegen verändert. Man errichtet immer irgendwelche Schranken. Natürlich kann man sich auch als Rennfahrer im eigenen Feld Freunde machen. Aber du weisst immer, dass etwas passieren kann.»

«Es ist schön, wenn man Freunde findet, das will man ja auch. Aber man lernt schnell, dass man in einem sehr individuellen Sport unterwegs ist. Als ich in die Formel 1 einstieg, dachte ich noch, dass ich mir da keine Freunde machen würde und dass ich das nur für mich mache», verrät der dreifache GP-Sieger.

Und Ricciardo fügt an: «Nun denke ich dass es durchaus möglich ist, in der Formel 1 Freundschaften zu knüpfen. Man muss sich einfach im Klaren darüber sein, dass der Rennsonntag eine besondere Situation ist, in der es ums Geschäft geht.»

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