Sebastian Vettel (Ferrari): Reifendebakel in Sicht
Sebastian Vettel in der Eau Rouge
Reifen-Management ist im modernen Formel-1-Sport bei jedem Grand Prix ein Thema, aber damit haben die Rennställe wohl nicht gerechnet: Es ist unüblich heiss in Spa-Francorchamps, Ergebnis – die superweichen Reifen schmelzen wie Butter unter der Sonne. Ferrari-Star Sebastian Vettel sagt nach den ersten beiden freien Trainings zum Belgien-GP: «Jeder da draussen hat grosse Mühe, daran müssen wir arbeiten.»
Es schien auch, dass Sebastian Vettel mit einem gewissen Element der Ungeduld oder Frustration unterwegs gewesen ist. Der vierfache Champion schimpfte über Carlos Sainz, den ihn aufgehalten hatte. Er regte sich auch über einen Manor-Piloten auf, der ausgangs Boxengasse nicht schnell genug seinen Probestart hinlegte.
Vettel relativiert: «Das ist eben Verkehr in der Formel 1. Das könnte man ab und an ein wenig besser machen, aber da schliesse ich mich mit ein. Es ist nicht immer einfach, jedes Mal das richtige Fahrmanöver zu machen, um sich aus allem Ungemach rauszuhalten.»
Die ersten beiden Trainings erzeugen den Eindruck: Mercedes-Benz, Red Bull Racing, Ferrari und Force India sind am stärksten und werden die drei Podestplätze wohl unter sich ausmachen. Zudem muss Lewis Hamilton von hinten losfahren. Ist das für die Silberpfeil-Gegner seit Monaco die beste Chance auf einen Sieg?
Seb meint: «Ich weiss noch nicht, von wo genau Lewis losfährt. Das werden wir erst nach dem Abschlusstraining wissen. Aber generell schauen wir nicht darauf. Es ist aussergewöhnlich heiss, und jeder hat seine liebe Mühe, die Reifen am Leben zu erhalten. Zum Schluss ihrer Einsätze sind alle Fahrer ziemlich herumgerutscht. Aber die Verhältnisse sind für alle gleich. Und wir müssen alle Lösungen finden, denn es nicht damit zu rechnen, dass es am Samstag und Sonntag weniger warm sein wird.»
Einige der benutzten Reifen sahen nach den Einsätzen dramatisch schlimm aus – zeichnet sich hier ein Reifendebakel ab?
Möglicherweise haben die meisten Rennställe tüchtig verwachst, denn gut die Hälfte der 286 aller Reifensätze der elf Rennställe sind von der Mischung superweich (rot markiert). Daniel Ricciardo: «Der wird mal knapp eine Runde lang halten.»
Vettel weiter: «Was nun das Kräfteverhältnis im Feld betrifft, so ergibt sich für mich noch kein klares Bild. Viele Fahrer hatten keine saubere Runde. Daher fällt es mir schwer, eine Hackordnung einzuschätzen.»
Zu seinem Ziel für Belgien sagt der 42fache GP-Sieger: «Das ist immer das Gleiche. Wir wollen jeweils das Beste aus einem Wochenende rausholen. Was immer das bedeutet. Das kann beim einen Mal bedeuten, Red Bull Racing zu schlagen, und beim nächsten Mal, Mercedes-Benz zu fordern.»
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