Formel-1-WM: Karl Wendlinger setzt auf Lewis Hamilton
Karl Wendlinger: «Bei Ferrari ist sehr viel durcheinander, da ist ein Pulverfass»
Der frühere GP-Pilot Karl Wendlinger ist überzeugt, dass sich Weltmeister Lewis Hamilton auch im diesjährigen WM-Titelkampf der Silberpfeile gegen Nico Rosberg durchsetzen wird – und das, obwohl sich der Deutsche zuletzt drei Mal in Folge als Sieger feiern lassen durfte.
Der 47-jährige Österreicher erklärte in der ServusTV-Sportsendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7»: «Ich setze auf Lewis Hamilton. Weil er auch vergangenes Jahr der Stärkere war, als es am Schluss um die Wurst ging.»
Dass Mercedes auch in Singapur die Nase vorn hatte, bedeutet nicht automatisch, dass Ferrari oder Red Bull Racing die letzte Chance auf einen GP-Sieg in diesem Jahr verpasst haben, wie Wendlinger betont: «Die Chance auf einen GP-Sieg der Silberpfeil-Gegner gibt es immer, aber auf Strecken mit mehr Geraden-Anteil ist Mercedes immer Boch stärker, und zwar wegen der Antriebseinheit, die meiner Meinung nach immer noch überlegen ist.»
«Man hat das bei den Rennen davor gesehen», führt Wendlinger an. «Ob es jetzt Monza oder Spa war, auf Strecken mit vielen Geraden war der führende Mercedes-Pilot fast schon am Cruisen. Trotzdem gibt es aber auch Strecken wie Suzuka, die zwar auch über zwei lange Geraden verfügt, aber auch einen Mittelteil mit mittelschnellen und schnellen Kurven umfasst, in dem die Downforce eine wichtige Rolle spielt. Und auf diesem Gebiet ist Red Bull Racing ja stark, wie man weiss. Es gibt also noch die Chance auf Siege, aber es wird sehr, sehr schwierig, diese zu holen.»
Auch zum Ferrari-Tief hat Wendlinger eine klare Meinung: «Das Auto war von Anfang an gut, aber es war natürlich nicht auf dem Niveau von Mercedes. Aber in der Formel 1 kommt es dann immer auch darauf an: Wie entwickelst du dein Auto weiter? Es geht nicht nur um das Weiterentwickeln an sich, sondern es muss auch in die richtige Richtung gehen.»
«Du brauchst die Verbesserung am Auto und vielleicht war da auch das Problem. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass James Allison das Team verlassen hat, dass es dann strategisch nicht mehr so weiterging, wie es hätte sein müssen. Bei Ferrari ist sehr viel durcheinander, da ist ein Pulverfass», fügt der 41-fache GP-Pilot an.